Beschreibung
Ein Bürokrat mit Schnurrbart geht um in Deutschland. Thilo Sarrazin ist das prominenteste Beispiel für einen gesellschaftsfähigen Rassismus, der sich aus Klischees und Ahnungslosigkeit speist. Menschen werden pauschal zu Gruppen zusammengefasst und diffamiert. Im »Manifest der Vielen« schreiben dreißig profilierte Autorinnen und Autoren aus Kultur, Gesellschaft und Medien über ihr Leben in Deutschland und ihre Sicht der Dinge, über Heimat und Identität, über ihr Muslim- oder Nicht-Muslim-Sein anlässlich der Sarrazin-Debatte. Begriffe wie Migrant, Moslem, Deutscher, Fremder lösen sich dabei immer mehr auf, in den Vordergrund treten kritische Analysen und persönliche Geschichten. Ergebnis ist eine Vielfalt der Stimmen für »das Eigenrecht gelebten Lebens« (Hilal Sezgin). Dieses Manifest ist zugleich Gegengift und Pflichtlektüre: Um sich nicht abzuschaffen, muss Deutschland sich neu erfinden.
Autorenportrait
Herausgeberin Hilal Sezgin, geboren 1970 in Frankfurt am Main, studierte in ihrer Heimatstadt Philosophie und arbeitete danach mehrere Jahre im Feuilleton der »Frankfurter Rundschau«. Seit 2007 lebt sie als freie Autorin in der Lüneburger Heide und schreibt u.a. für »Die Zeit« und die »taz«. Im Frühjahr 2011 erscheint bei Dumont ihr Buch »Landleben. Von einer, die raus zog«.