Beschreibung
Aussteigerroman, radikale Reflexion und verstörende Familiengeschichte: 'Vom Licht' ist eine literarische Herausforderung, die lange nachwirkt. In seinem neuen Roman gewährt Anselm Neft einen tiefen Einblick in fundamentalistisches Denken und den radikalen Kern des Christentums. Brisanter Stoff und exzellente Prosa. Adam ist 21 und ganz allein. In der Dachkammer eines entlegenen und verwilderten Selbstversorgerhofes im österreichischen Voralpenland schreibt er über sein bisheriges Leben: das abgeschottete Landleben ohne Schulbesuch, die religiöse Heimerziehung durch seine Zieheltern und seine innig geliebte, drei Jahre ältere Stiefschwester Manda. Durch seine Notizen versucht Adam zu verstehen, was mit seiner Familie geschehen ist, wie er der wurde, der er ist, und was er tun kann, um trotzdem weiterzuleben.
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Autorenportrait
Anselm Neft schrieb bereits Hunderte von Satiren, Nachrufen, Kolumnen, Kurzgeschichten und Essays unter anderem für taz, Tagesspiegel, Welt, Titanic, Eulenspiegel, Das Magazin und Christ & Welt. Er studierte vergleichende Religionswissenschaften, schrieb seine Abschlussarbeit über zeitgenössischen Satanismus und legt mit »Vom Licht« nach »Hell« seinen zweiten Roman bei Satyr vor. Weitere Veröffentlichungen: »Die Lebern der Anderen« (Ullstein: 2010) und »Helden in Schnabelschuhen« (Knaus: 2014). Neft lebt in Hamburg, schreibt an seinem nächsten Roman und tritt monatlich mit der Lesebühne »Liebe für alle« auf.
Leseprobe
Manda weckte mich in einer besonders warmen Nacht. Ich lag in ihrem Bett und verstand zunächst ihr Flüstern nicht. Sie könne nicht schlafen. Es sei zu warm. Dann erzählte sie mir, sie wüsste von einem See und auch eine Geschichte dazu, und sie wolle mir in dieser Nacht den See zeigen und die Geschichte erzählen. Ich war neugierig auf den See und die Geschichte, und ich hatte Angst vor dem See und der Geschichte. Vielleicht ahnte ich, was Manda mir anhand der Geschichte sagen wollte. Vielleicht wusste ich schon, was für ein Ort der See für uns werden würde. *** Die Freiheit könnte da beginnen, wo die Worte nicht hin reichen, wo das ihnen zugrunde liegende Prinzip entlarvt und ungültig gemacht wird, aber es berauscht und macht benommen, dass dieser Gedanke doch in Worten formuliert werden kann.