Beschreibung
Ähnlich wie Günter Wallraffs berühmte Sozialreportage "Ganz unten" von 1985 erzielte Hans Ostwalds autobiographischer Roman "Vagabunden" im Jahr 1900 einen großen Verkaufserfolg. Während Wallraff als Journalist in die Rolle des Türken Ali schlüpfte, um die Arbeitsbedingungen "ganz unten" zu erkunden, beruht Ostwalds Buch auf seinem Tagebuch, das er während seiner Zeit als arbeitsloser, vagabundierender Handwerksbursche schrieb. Wallraff und Ostwald lieferten Authentisches über diese Menschen am Rande, was auf großes Interesse stieß. Wallraffs Beobachtungen sind heute in Deutschland Schullektüre. Aber Ostwalds "Vagabunden" geriet vollkommen in Vergessenheit, obwohl heute wieder vermehrt arme Menschen auf den Straßen und unter Brücken für alle sichtbar leben und den Bürgern wieder die hergebrachten Ausdrücke für die bettelnden Armen in den Sinn kommen. Ungekürzte, neu gesetzte Ausgabe der siebten neubearbeiteten Auflage von 1928 mit zahlreichen Erläuterungen
Autorenportrait
Hans Ostwald (1873-1940), Schriftsteller und Journalist, lernte während seiner Zeit als wandernder Handwerksbursche das Landstreichermilieu kennen. Seine Tagebuchaufzeichnungen nahm er als Grundlage für den autobiographischen Roman "Vagabunden", mit dem er 1900 einen so großen Erfolg hatte, dass er fortan als freier Schriftsteller leben konnte. Er ist berühmt für die zwischen 1904 und 1908 entstandene Buchreihe "Großstadt-Dokumente", in der die unteren gesellschaftlichen Klassen und die Randgruppen unter kulturhistorischen Gesichtspunkten erforscht und dargestellt werden.