Beschreibung
Auslöschung ist der erste Band der Reihe um den nordirischen Polizeiinspektor Celcius Daly aus Belfast. Celcius ist mit dem Verschwinden eines Detektivs im Ruhestand befasst. Der pensionierte Agent einer Spezialabteilung, David Hughes, hatte, bevor er verschwand, einen zuvor abgeschlossenen Fall untersucht. Den von Oliver Jordan, der vor Jahrzehnten verschwunden ist und in den die IRA verwickelt war. Die Irrfahrten eines Mannes, der an Demenz erkrankt ist, oder etwas Unheimlicheres? Ein ehemaliger Geheimdienstoffizier wird zu Tode gefoltert. Aber warum wurde sein Nachruf vor seinem Tod in der Lokalzeitung abgedruckt? Zur gleichen Zeit sucht ein Sohn das lange verlorene Grab seines Vaters und Rache für seinen Mord. Ein eiskalter Mörder schleicht um den Stadtrand von Belfast. Auf wessen Geheiß jagt er seine Ziele? Verrat, Geheimnisse, Lügen. Obwohl nun die Bomben Belfast nicht mehr erschüttern, geht der Kampf für Einige weiter. Wie Inspektor Celcius Daly feststellen wird, ist die Vergangenheit in Nordirland niemals tot. Unter der trügerischen Ruhe Nordirlands droht uralter Neid das Land erneut zu zerreißen.
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Jürgen Ruckh
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Autorenportrait
Anthony J. Quinn ist irischer Schriftsteller und Journalist. Sein Debütroman Disappeared wurde für den Strand Literary Award in den USA nominiert und stand im Kirkus Reviews unter den Top Ten Thriller des Jahres 2012 gelistet. Seine Kurzgeschichten wurden zweimal für einen Hennessy/New Irish Writing Award nominiert. Im Jahr 2014 erhielt er vom Northern Ireland Arts Council ein ACES-Stipendium für Literatur. Er lebt im County Tyrone, Nordirland, mit seiner Frau Clare und seinen vier Kindern.
Leseprobe
Er drang tiefer in das Dornengestrüpp vor. Als er in einen versteckten Hohlraum kam, grunzte er überrascht. Etwas winkte ihm zu, gelb und überdimensional wie zwei Clownshände. Geschockt tat er einen Schritt zurück und tastete nach seiner Taschenlampe. In ihrem Lichtschein sah er, dass jemand zwei Haushaltshandschuhe auf Zweige gesteckt hatte. Zum ersten Mal seit seiner Ankunft bei der Farm fühlte er sich verunsichert. Er nahm sich zusammen und untersuchte den Rest der Hecke. Dort fand er noch weitere, an Zweigen hängende Gegenstände - einen Wecker, eine alte Batterie, eine Tüte Nägel und Draht. Als er die Taschenlampe auf den Boden richtete, streifte der Strahl über winzige, kaum wahrnehmbare Erhebungen. Er kniete sich auf den Boden und legte die Taschenlampe auf einen Stein. War das wirklich, wofür er es hielt?, fragte er sich kurz. Dann sah er auf jeder Erhebung krude Kreuze mit einer Beschriftung. Namen und Daten: OLIVER JORDAN gest. 1989, BRIAN UND ALICE MCKEARNEY gest. 1984, PATRICK ODOWD, gest. 1985. Die Erhebungen waren sehr klein, eher wie von Kindern, die im Spiel einen Friedhof bauen, und keine echten Gedenkstätten. Mit bloßen Händen grub er jedes Häufchen um, fand aber nichts außer verrottenden Blättern und Erde. Ihm schien, als würde kurz ein Vorhang beiseite gezogen, und dahinter käme das unheilvolle Bild eines kranken Geists zum Vorschein. Als er aufsah, entdeckte er alte Zeitungsausschnitte, die auf Dornen gespickt waren, gleich Gebeten an eine heidnische Gottheit. Die meisten Zettel waren durchnässt und vom Wind zerrissen. Er nahm einen ab. Es war ein alter Bericht über eine Bombe, die nicht hochgegangen war. Ein anderer Ausriss enthielt einen Artikel über eine Explosion, die ein sechsjähriges Mädchen und eine Nonne getötet hatte.