Beschreibung
Wie haben Kinder den Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg erlebt? Dieser Frage ist die Autorin Barbara Halstenberg in rund 100 Zeitzeugeninterviews nachgegangen. Die Zeitzeugen berichten von Bomben, Flucht und fehlenden Vätern, von Einsätzen als Hitlerjungen und dem Bund Deutscher Mädel, Vergewaltigungen und Kriegstraumata. Es kommen ehemalige Verfolgte zu Wort wie auch Kindersoldaten und Kinder von Tätern. Sie erzählen von der Indoktrination durch die Nationalsozialisten, vom Spielen zwischen Trümmern und Ruinen und von der von Hunger und Kälte geprägten Nachkriegszeit. Die Autorin ergänzt die Zeitzeugenerzählungen mit kurzen Hintergrundinformationen, die eine zeitgeschichtliche Einordnung erleichtern. Diejenigen, die aus eigenem Erleben über den Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg erzählen können, werden weniger. Die 1930 geborenen sind heute 90, die 1940 geborenen 80 Jahre alt. Viele von ihnen beginnen erst im hohen Alter von ihren oft verdrängten, manchmal traumatischen Kindheitserlebnissen zu berichten. Für uns Jüngere besteht die letzte Chance, unseren Eltern und Großeltern zuzuhören und die Generation der Kriegskinder zu verstehen. Die im letzten Kapitel vorgestellten Anleitungen für ertragreiche Zeitzeugengespräche können dies unterstützen.
Autorenportrait
Barbara Halstenberg, Jahrgang 1981, studierte Jura (Schwerpunkt Rechtsgeschichte) und Journalismus. Seit 2002 arbeitet sie als freie Journalistin und veröffentlichte zu den Themen Kultur, Geschichte und Recht, unter anderem für Der Spiegel (online) und Berliner Zeitung. Sie ist Redakteurin für ein Berliner Hochschulmagazin. Über Aushänge in Apotheken fand sie die Zeitzeugen für »Alles schaukelt, der ganze Bunker schaukelt«, ihr erstes Buch. Barbara Halstenberg lebt mit ihrer Familie in Berlin, wo sie auch aufgewachsen ist.