Beschreibung
Natàlia findet die Tagebücher ihrer Mutter Judit und entdeckt bei der Lektüre eine Seite an der Verstorbenen, die sie bisher nicht gekannt hat: Die zarte und leidenschaftliche Judit pflegte in den 1930er-Jahren eine sehr enge Beziehung zu Kati, einer Anarchistin und Unterstützerin der Republik, einer Bohemienne, die sie für ihre Unabhängigkeit bewunderte. Doch was war das für eine Beziehung? Je länger sich Natàlia in die Worte ihrer Mutter vertieft, desto mehr Fragen kommen auf: Liebten Kati und Judit einander auch auf eine romantische Art? Mussten sie unter der faschistischen Bedrohung eine lesbische Beziehung verheimlichen? Natàlia bittet ihre Freundin Norma, eine Schriftstellerin, die Aufzeichnungen ihrer Mutter in einem Roman zu verarbeiten. Als die beiden Frauen von der Sehnsucht Judits nach Freiheit und Selbstbestimmung lesen, beginnen sie sich zu fragen, wie es eigentlich um ihre eigenen Beziehungen bestellt ist: Norma ist gerade dabei, sich neu zu verlieben und Natàlia versucht sich von Jordí zu trennen, der sich nicht aus seiner Ehe lösen kann.
Autorenportrait
MONTSERRAT ROIG, geboren 1946 in Barcelona, gehört zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen Kataloniens. 1971 erschien ihr erster Erzählband, für den sie den renommierten Victor-Català-Preis erhielt. Ihr erster Roman und Auftakt der Barcelona-Trilogie, Die Frauen vom Café Nuria, folgte 1972. Neben Als wir von den Kirschen sangen (1977) und Die violette Stunde (1980) veröffentlichte Roig noch zwei weitere Romane sowie mehrere Erzählbände und ein umfangreiches journalistisches Werk. Die vielfach ausgezeichnete und zeitlebens politisch aktive Autorin verstarb 1991 in Barcelona.