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Die bewegte Pause: Eine empirische Untersuchung

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Erschienen am 01.02.2015, 1. Auflage 2015
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783958208124
Sprache: Deutsch
Umfang: 44 S., 0.75 MB
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Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Diese Studie bietet einen sowohl einen theoretischen als auch praktischen Einblick in das Feld der bewegten Pause, welcher ein Baustein der Bewegten Schule ist. Neben einem inneren Reformbestreben und einem äußeren Legitimationsdruck kreisen in der Sportpädagogik und -didaktik bereits seit Längerem mehrschichtige Diskussionen um die Gestaltung schulischen Lernens und Lebens sowie um die Bedeutung von Bewegung, Spiel und Sport (Regensburger Projektgruppe, 1999) in der Schulentwicklung. Diesem Thema stellt sich diese Studie im Feld der bewegten Pause. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen dabei zwei Leitfragen, die empirisch untersucht werden: 1. Wie wird die bewegte Pause von den SuS bzw. von einzelnen Gruppen und Altersstufen am Gymnasium A. angenommen? 2. Kann mithilfe von Zusatzangebote die Beteiligung an der bewegten Pause gesteigert werden bzw. haben diese Angebote Einfluss auf die Zufriedenheit der SuS bezüglich des Pausenangebots? Resultierend aus diesen Leitfragen erfolgt abschließend eine Reflexion mit potenziellen Ausbaumöglichkeiten und Optimierungsvorschlägen für Schulen.

Autorenportrait

Björn Hochmann (Jahrgang 1983) studierte von 2004 bis 2009 an der Universität Hannover Sportwissenschaft (Schwerpunkt Sportpädagogik und Sportsoziologie) sowie Germanistik. Heute arbeitet und lebt der Autor in der Nähe von Hannover als Studienrat an einem staatlichen Gymnasium.

Leseprobe

Textprobe:Kapitel 4.3, Auswahl, Durchführung und Auswertung der Zusatzangebote :Nachdem die erste Fragebogenbatterie ausgewertet worden war, ist entschieden worden, als temporäre Zusatzangebote Turniere und Spielformen an der Boulderwand sowie Kistenklettern anzubieten. Die Boulderwand wurde gewählt, weil dies eine bestehende Einrichtung ist, die bisher von den SuS nur wenig genutzt wurde, sie aber dem Wunsch (vor allem der Mädchen, vgl. 4.2) nach mehr Klettermöglichkeiten nahe kommt und auch dem Wunsch nach organisierten Spielen und Turnieren gerecht wird. Damit wird auch über ein organisiertes Pausenangebot in ein Angebot eingeführt, das jederzeit zur Verfügung steht bzw. von den SuS selbständig weitergeführt werden kann. Das Kistenklettern kam in Betracht, weil es für alle SuS eine meist neue Bewegungserfahrung darstellt und mit der Hoffnung verbunden war, auch älteren SuS ein attraktives Angebot (vgl. 4.2) bereitzustellen. Grundsätzlich ist das Klettern eine sehr genuine Bewegungsform, da alle vier Gliedmaßen einbezogen werden; Kleinkinder klettern und krabbeln schon vor dem Gehen und auch ältere Kinder besitzen meist einen natürlichen Klettertrieb, der aber in der heutigen Umwelt immer weniger ausgeübt werden kann. Klettern ist ein idealer Pausensport, um die starre Sitzhaltung des Unterrichts auszugleichen: Nicht nur die Wirbelsäule wird geschult und entlastet, sondern vom kleinen Zeh bis in die Fingerspitzen werden alle Muskelgruppen beansprucht, das Gleichgewichtsgefühl und Körperbewusstsein werden gefördert und durch die koordinativen Ansprüche (Überkreuzbewegungen!) werden die linke und rechte Gehirnhälfte gleichermaßen gefordert. Klettern fördert und fordert; es stellt eine individuelle Herausforderung dar, bietet viele Gelegenheiten des sozialen Lernens in Form gegenseitigen Beratens und Helfens sowie eigenständige Möglichkeiten der Differenzierung über das selbstständige Wählen von Kletterrouten, Schwierigkeitsgraden oder eigens gewählten Höhen beim Kistenklettern, womit es im eigentlichen Sinne keine Verlierer gibt; man kann beim Klettern nur gegen sich selbst verlieren. Klettern eignet sich damit hervorragend sowohl für die Erziehung zum Sport als auch durch Sport. Beide Ergänzungsangebote wurden über einen Zeitraum von je einer Woche in der ersten großen Pause (15 min, Bouldern) bzw. in der Mittagspause (40 min, Kistenklettern) angeboten. Sie wurden in den Jahrgängen 5-10 von den Klassenlehrern angekündigt. Die SuS mussten sich einen Tag im Voraus in eine Liste eintragen, damit je nach Teilnehmerzahl Spielformen vorbereitet werden konnten.Mit der Implementierung der Zusatzangebote haben insgesamt ca. 27% (Mädchen 24,7%, Jungen 29,5%) der befragten SuS aus den Jahrgängen 5-10 an der bewegten Pause teilgenommen! Zum Vergleich: Zuvor nahmen 17% (vgl. 4.2) aller SuS Angebote der bewegten Pause an, womit die Teilnahme um 10 Prozentpunkte gesteigert werden konnte. Vor allem die deutlich gesteigerte Teilnahme der Mädchen lässt auf ein zielgruppenspezifisch treffendes Angebot schließen. Die Teilnahme für Jahrgang 9 und 10 konnte ebenfalls um gut 10 Prozentpunkte gesteigert werden (von 9,5% auf ca. 20,3%). Dies bestätigt die These, dass vor allem Mädchen und auch höhere Jahrgänge über abgestimmte Bewegungsarrangements aus ihrer Passivität herausgeholt werden können. Dass diese Werte auch aufgrund der Novität der Angebote zustande kommen (Neuigkeitseffekt) und bei regelmäßigem Angebot wahrscheinlich auch wieder zurückgehen würden, versteht sich. Allerdings wäre mit solchen o. ä. und regelmäßig stattfindenden Angeboten wohl immer noch eine erheblich größere Zahl von SuS zu mehr Bewegung zu animieren als mit dem herkömmlichen Angebot.Für das Kistenklettern gab es sogar so viele Interessentinnen und Interessenten, dass nicht alle SuS berücksichtigt werden konnten. Pro Kletterstieg müssen mit dem Anlegen des Klettergurtes, mit Auf- und Abbau rund fünf Minuten eingeplant werden, sodass pro reguläre Mittagspause etwa 7-8 SuS klettern konnten. Nur aufgrund der Kulanz von nach der Mittagspause in der Halle unterrichtenden Lehrkräften, die mir das nötige Hallendrittel weit über die Mittagspause zur Verfügung stellten, konnten weitere SuS, die keinen Unterricht mehr hatten und nur für das Kistenklettern länger blieben, in den Genuss dieser Erfahrung kommen. Aufgrund der hohen Frequentierung des Angebots sind auch die viele Begründungen des Items nicht teilgenommen zu erklären, denn neben den üblichen Begründungen wie keine Zeit, lieber mit Freunden unterhalten ist auch häufig die Erklärung kein Platz mehr bzw. nicht an die Reihe gekommen zu finden.Die Frage, die sich nach Durchführung der Zusatzangebote stellte, war, ob die SuS diese Angebote als potentiellen Gewinn für das Pausenangebot ansahen. Dazu sollten alle zuvor befragten SuS die bewegte Pause erneut benoten. Dabei konnte in allen Jahrgängen eine bessere Beurteilung erzielt werden. Insbesondere den Jahrgängen 9 und 10 ist eine signifikant bessere Beurteilung von der Note 3,1 auf 2,8 festzustellen. Aber auch die Beurteilung der unteren Jahrgänge hat zu einer insgesamt verbesserten Durchschnittsnote von 2,7 auf 2,45 geführt, sodass die Zusatzangebote das Gesamtangebot aus Sicht der SuS bereicherten und der Wunsch nach einer Weiterführung dieser Angebote besteht.

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