Beschreibung
Sigurd Binskis (1921-1993) Leben nahm mit der Verhaftung durch den sowjetischen Geheimdienst am 30. März 1951 eine abrupte Wende, die in fünf Jahre schwerer Zwangsarbeit in Workuta münden sollte. Hier, in einer der unwirtlichsten Regionen der Erde und inmitten einer brutalen Realität, die an eine surrealistische infernalische Unterwelt erinnert, hat sich Sigurd Binski als bewunderungswürdiger Mensch bewährt. Seine schließlich aus gebührendem zeitlichen Abstand aufgezeichneten Erinnerungen an jene Jahre sind von größtem Bemühen um wahrheitsgetreue Sachlichkeit geprägt und brauchen den Vergleich mit großen literarischen Zeugnissen über die Welt des GULag nicht zu scheuen. Zweifellos war sein Erleben einer blutigen Niederschlagung des Aufstandes von Häftlingen am 1. August 1953 jener archimedische Punkt, der auch nach der endlichen Rückkehr nach Deutschland seiner Biographie eine Richtung gab - sich in jeder Situation einzusetzen für Recht, Freiheit und Menschlichkeit. Folgerichtig stand er gemeinsam mit Horst Schüler an der Wiege der Lagergemeinschaft Workuta / GULag Sowjetunion und hat sie zeitlebens maßgeblich geprägt, wie er auch andernorts nach diesen Maximen handelte. Der 25. Todestag von Sigurd Binski ist ein willkommener Anlaß, an diesen großartigen Menschen zu erinnern, dabei ein dramatisches geschichtliches Kaptiel unter heutigem Blickwinkel immer wieder zu durchdenken und so auch Orientierung in einer sich neu abzeichnenden Weltunordnung zu gewinnen.
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