Beschreibung
Zum 90.Todestag des Dichters am 14. August 2018, 100 Jahre nach der Erstausgabe im Berliner Erich-Reiß-Verlag, erscheint Klabunds wohl bekanntester Roman, der bis 1933 in zahlreichen Auflagen gedruckt wurde, in der ursprünglichen Fassung erneut. In der Tradition der literarischen Eulenspiegel-Figuren, derer sich Klabund bei Hans Sachs und Charles de Costers bedient, fußt sein "Bracke" auf dem märkischen Volksbuch "Hans Clawerts Werckliche Historien" aus dem 16. Jahrhundert, das er auch in seiner episodischen Struktur nachahmt, den Stoff dabei aber völlig umschreibt, auch topografische Gegebenheiten bis ins Groteske verändert und damit eine neue Legendenerzählung in die Welt setzt. Die Haupfigur, Bracke, der Ausgestoßene, ruhelos Wandernde, zwischen Genialität und Wahnsinn Changierende, in jedem Satz beißende Ironie Versprühende, erscheint in diesem expressionistischen Roman als Symbol für Klabunds Zivilisationskritik und Hinwendung zum bedingungslosen Pazfismus.
Autorenportrait
Klabund, d. i. Alfred Henschke (1890-1928), veröffentlichte von 1912 an nicht weniger als 76 Bücher, darunter Gedichtbände, Romane, Dramen, eine Vielzahl von Erzählungen, Schauspielbearbeitungen, Nachdichtungen östlicher Lyrik und Theaterstücke. Er studierte in München und Berlin und war mit der Schauspielerin Carola Neher verheiratet. Im "Dritten Reich" wurden Klabunds Bücher als Asphaltliteratur verboten. Im Elfenbein Verlag ist bereits eine achtbändige Werkausgabe sowie als Supplementband Klabunds Literaturgeschichte erschienen.