Beschreibung
Die Landschaft entsteht durch die Nutzung des Naturraums durch den Menschen, Landschaftsgeschichte ist eine Nutzungsgeschichte. Sie beginnt mit geringer Intensität bereits in der mittleren Steinzeit und erreicht ihren ersten Höhepunkt in der Jungsteinzeit, als Ackerbau und Viehzucht eine grundsätzliche Umgestaltung des Naturraums durch Rodung der Wälder bewirkten. Im Mittelalter setzten sich unter Waldrückdrängung großflächige Nutzungen wie die Dreifelderwirtschaft und der Hutewald durch. Das Bewusstsein für die Gestaltung der Landschaft bildete sich in der Renaissance heraus und erreichte mit dem Gartenreich Dessau-Wörlitz in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einen Höhepunkt. Im 19. Jahrhundert setzte sich der Fichten- und Kiefernforst durch. Nach der Revolution 1848 und der Einigung Deutschlands 1871 veränderte die Industrialisierung die Landschaft. Siedlungsentwicklung, Verkehrswegebau, Ausbau der Flüsse zu Wasserstraßen, Ausbau der Winterdeichlinie, Umwandlung des Mittelwaldes in Hochwald u.a. setzten ein. Weitere erhebliche landschaftliche Veränderungen folgten ab 1960 durch die Industrialisierung der landwirtschaftlichen Produktion. Diese Prozesse halten bis heute an. Nach 1990 kam es durch Deindustrialisierung, Umweltschutz- und Naturschutzmaßnahmen zu einer Verbesserung der Umweltsituation. Die Autoren des Bandes zeichnen diese Entwicklungen für das Gebiet des historischen Anhalts mit Schwerpunktsetzung auf Anhalt-Dessau detailreich und mit vielen Abbildungen illustriert nach.
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