Beschreibung
Auf dem Tempelhofer Feld in Berlin haben Stadtentwickler einen künstlichen Berg mit einer Vorzeige-Siedlung für nachhaltiges Leben errichtet. Dort wohnt die junge Wissenschaftlerin Anja mit ihrem Freund Louis, der an der Entwicklung einer Designer-Droge arbeitet: Oval soll die Menschen großzügiger machen und dadurch die wachenden sozialen Spannungen lösen, denn in der Stadt herrscht längst Endzeitstimmung. Das Wetter spielt verrückt, Apps verwandeln menschliche Beziehungen in Ware, bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper, weil ein Immobilienunternehmen im Namen der Nachhaltigkeit alles luxussaniert. Anja bleibt skeptisch, und so zersetzt sich ihre Beziehung zu Louis, während ein wahrer Oval-Exzess die Stadt erfasst, bis sie entsetzt feststellt, dass die Machenschaften des Immobilienunternehmens viel weiter reichen, als angenommen. Oval fragt, was geschieht, wenn alles so weitergeht. Elvia Wilk entwirft dabei ein erschreckendes Berlinbild der Zukunft, gerade weil es konsequent an die Gegenwart anschließt. Kapitalismuskritik, Science-Fiction, Diskurse aus Kunst, Architektur und den neuen Technologien werden zu einer feinsinnigen Dystopie verwoben, deren kluge Protagonistin bei allem Scharfsinn nicht davor gefeit ist, an sich und der Welt zu verzweifeln.
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Autorenportrait
Elvia Wilk, geboren 1989 ist Schriftstellerin und Journalistin und lebt in New York. Sie schreibt häufig u¨ber Kunst, die sich mit neuen Technologien, feministischen Praktiken und Fragen der Ökologie beschäftigt. Ihre Texte sind in Publikationen wie Frieze, Artforum, Bookforum, Granta, n+1, The White Review, BOMB, Flash Art und Art Agenda erschienen, derzeit ist sie Redakteurin beim e-flux Journal. Ihr erster Roman, Oval, wurde 2019 bei Soft Skull Press veröffentlicht. Sie hat den Andy Warhol Arts Writers Grant 2019 erhalten und ist 2020 Stipendiatin am Berggruen-Institut.