Beschreibung
Die Umschläge der Kinderbücher Emil und die Detektive, Pünktchen und Anton und Das doppelte Lottchen sind längst Ikonen der modernen Buchkunst. Doch das Werk von Walter Trier ist weitaus größer und vielfältiger. Dieser großformatige Bildband soll dazu beitragen, sein umfangreiches Werk jenseits der Kästner-Illustrationen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Die hier gezeigte Bilderwelt nimmt den Betrachter mit in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die politischen und gesellschaftlichen, oft ironischen Kommentare Triers wirken vielfach noch heute aktuell. Sind nicht nur komisch, sondern stimmen immer auch nachdenklich. Versammelt sind die wichtigsten Themen aus Walter Triers utopischem Kosmos: Die oft komische Liebe zwischen Mann und Frau; eine Menge frecher Kinder und ihr fantastisches Spielzeug; viele Stars aus Theater, Film und Sportwelt; Clowns und Zirkusartisten und natürlich seine gezeichneten Parodien auf den Nationalsozialismus, der ihn zur Emigration zwang. Es gibt eine Menge köstlicher Seitenhiebe auf Künstlerkollegen, ganz und gar erstaunliche Umschlaggestaltung für Welt- und Unterhaltungsliteratur sowie für Kinderbuchklassiker, aber auch amüsante oder bissige Kommentare zu anderer Länder Sitten, Karikaturen zu historischen und politischen Umbrüchen und herrlich Plakatives. Eingebettet sind die zahlreichen Bilder in zwei historische Vorworte - von Walter Trier, und seinem Bewunderer Robert Gernhardt - und ergänzt um ein aktuelles Nachwort. So werden die Umstände ihrer Entstehung und historischen Inhalte verständlich.
Autorenportrait
'Walter Trier ist unersetzlich. Daß dem so sei, spürte ich schon, als wir einander [] in Berlin kennenlernten und er mein erstes Kinderbuch, Emil und die Detektive, illustrierte. Ich empfand es während des Vierteljahrhunderts unserer Zusammenarbeit stets von neuem und in steigendem Maße. Und seit er tot ist, weiß ichs erst recht. Sein Platz ist leer geblieben.' Erich Kästner, 1959 'Wer, im damaligen Berlin, mit Ziffern im Kopf, stupide vom Lärm der Stadt, durch die Straßen hetzte und am ersten besten Kiosk einen Trier sah, blieb stehen, holte Luft und - lächelte. So hat Walter Trier sein Leben lang das Lächeln unter die Menschen gestreut.' Erich Kästner in seinem Nachruf auf Walter Trier, 1951