Beschreibung
Harry Graf Kessler lässt uns in seinen Erinnerungen in die aristokratisch-bourgeoise Welt des ausgehenden 19. Jahrhunderts eintauchen. Sein Memoirenband war das erste einer auf drei Bücher angelegten autobiographischen Reihe, die leider unvollendet blieb. Hier beschreibt er seine Kindheits- und Schuljahre und seine Studienzeit, in der er seine Liebe zu Nietzsches Schriften entdeckte, nach Italien reiste und beinahe ganz natürlich mit den politischen Entscheidungsträgern seiner Zeit - Kaiser Wilhelm I. (der auch Taufpate seiner Schwester war) und Otto von Bismarck - verkehrte. Diese Nähe schränkte jedoch keineswegs seine Objektivität oder Beobachtungsgabe ein: Besonders über Bismarck fällte Kessler ein scharfes Urteil. In Frankreich, Großbritannien und Deutschland zu Hause, hatte Kessler durch seine Eltern früh Kontakt zur Berliner Hofgesellschaft und wuchs in eine Welt der Kultiviertheit und des Glanzes hinein, die bald von einer finsteren Epoche überschattet werden sollte.