Beschreibung
Das Lager, der Steinbruch, der besudelte Boden. Die Jungen bringen nicht mehr über die Lippen, aus welchem Ort sie stammen. Sie wollen sich nicht erinnern müssen. Ist doch die neue Zeit nicht besser geworden. Im Lager finden sie die Buchrolle. Auf ihr eine Liste von Namen und neben jedem Namen ein Datum. Werden Zeuge, wie von unsichtbarer Hand die einstigen Täter - allesamt Wirte des Landstrichs - in Brand-, Sünd- und Heilsopfer aufgehen. Auch durch die junge Generation geht der Riss - der Würgeengel schont weder die Unbescholtenen noch die jungen Neonazis. Die jugendliche "Kongregation" verlässt schließlich die Heimat, es kommt zum Exodus - heimlich und doch lautstark. Eine neue Zeit muss anbrechen, ein neues, zweites Gesetz muss her! "rotten" fügt sich mit "Kongregation" zu einem grandiosen Doppel - zu einem Sprachkunstwerk aus dem Boden der Barbarei und der heiligsten Schriften unser (Un)kultur.
Autorenportrait
geboren 1985 in Steyr (Oberösterreich), lebt in Wien. Studium der Germanistik und Philosophie. Schreibt an ihrer Dissertation. Aufenthaltsstipendium im Literarischen Colloquium Berlin. Veröffentlichungen in "manuskripte", "entwürfe", "Die Rampe" etc. Zuletzt erschien der Aufsehen erregende Roman "Kongregation" (Müry Salzmann 2015).