Beschreibung
Pünktlich zum achtzigsten Geburtstag des großen österreichischen Bildhauers und Graphikers Alfred Hrdlicka kommt nach langer Zeit endlich eine profunde monographische Arbeit über ein zentrales Motiv seines Werkes heraus, dessen Analyse gleichsam die Bedeutung von Hrdlickas Gesamtoeuvre verstehen hilft: über den gekreuzigten Menschen. Ausgehend vom einzelnen Werk ist der zentrale methodische Zugang die Perspektive der menschlichen Leiblichkeit als Grundkonstante unserer Anschauung und Wahrnehmung. Das Werk Hrdlickas wird als kontradiktorische künstlerische Position zur westlichen Kunstszene gesehen, das allen verschleiernden Idealismen zu trotzen und die politischen Verbrechen der Menschen untereinander aufzuzeigen versucht. Der gekreuzigte Mensch im Werk von Hrdlicka ist eine wirkmächtige Veranschaulichung von missbrauchter Macht und politischer Verfolgung in der Geschichte wie heute. Der Betrachter der realistischen Darstellung körperlicher Qualen kann sich der der politischen Aufklärung Hrdlickas kaum entziehen.
Autorenportrait
Christian Walda, 1972 in Neumünster geboren, hat nach seiner Ausbildung zum Buchhändler europäische Kunstgeschichte, Philosophie und Politikwissenschaft in Heidelberg und Siena studiert und sich während seiner Studien vor allem politischen und gesellschaftsbezogenen Fragestellungen in den Geistes- und Kulturwissenschaften zugewandt.