Beschreibung
Was man seit dem Schüler Gerber weiß - die Schule, Sammelsurium verschiedenster Leben, in ein System gepresst: darunter das "Mädchen G.", aus gutbürgerlichem Haushalt, Schülerin eines Provinzgymnasiums. Absichtlich namenlos bleibt die junge Heldin dieses Romans, der vom regulierten Leben der Zwölf- bis Fünfzehnjährigen erzählt: von Aufbegehren und Diskussionslust, von der Schärfe der Sinne, den ersten Lieben - und dem Abprallen an einer Wand von leeren Bildern, deren Gesamtheit im Schulsystem als "Bildung" gilt. "Die Wahrheit ist ein Heer" geht an die Wurzeln eines Scheiterns und blickt hinter die Fassaden satter Routine, bringt Charaktere, die in ihrem Tätersein auch immer das frühere Opfersein spiegeln, und entfaltet die Landschaft bürgerlicher Bedingtheiten mit Fokus auf dem Biotop Schule. Nietzsche meinte, die Wahrheit sei ein Heer von Metaphern. Demgemäß arbeitet der Roman mit Lust am sprachlichen Experiment und Respekt vor seinen Figuren an dem großen Fächer an Ursachen, die zu den Ereignissen der letzten Seite führen.
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Autorenportrait
Katharina Tiwald, geboren 1979 in Wr. Neustadt, studierte Sprachwissenschaft und Russisch in Wien, St. Petersburg und Glasgow. Sie unterrichtete bisher russische Literatur am Institut für Slawistik/Univ. Wien sowie Deutsch als Fremdsprache an verschiedenen Instituten, arbeitete in der Basisbildung und Alphabetisierung und schloss 2012 ihre Zusatzausbildung zur Hauptschullehrerin ab. Ihr Debüt als Autorin erschien 2005, seither mehrere Bücher und aufgeführte Theaterstücke. 2009/10 erhielt sie das Staatsstipendium für Literatur, 2010/11 das Hans-Weigel-Literaturstipendium des Landes Niederösterreich. www.katharinatiwald.at