Beschreibung
Karl Marx kritisierte die liberale Demokratie als Form der Herrschaft der Bourgeoisie und war zugleich radikaler Verfechter demokratischer Selbstbestimmung. Damit brachte er die grundlegende Ambivalenz von Demokratie auf den Punkt: In ihrem Namen wird Herrschaft ausgeübt und zurückgewiesen. Marx vollzieht diese Ambivalenz in seinem Denken selbst nach - historisch wie theoretisch: Er demonstriert die historischen Begrenzungen demokratischer Konzepte und Praxis und deren zukünftige Möglichkeiten bis zur äußersten Entfaltung. Für ihn gehört in eine radikale Perspektive der Emanzipation auch, dass der Begriff der Demokratie sich selbst historisch überflüssig macht. Alex Demirovic zeigt, wie sich Karl Marx' Verständnis von Demokratie vor dem Hintergrund politischer Enttäuschungen und Analysen im Lauf der Zeit verändert hat. Es sind vor allem Marx' grundlegende Überlegungen zum Kapital und zur Stellung von Freiheit und Gleichheit, die sein Verständnis von Demokratie geprägt haben. Dem umfangreichen Essay von Demirovic sind Texte von Marx beigegeben. Sie veranschaulichen dessen kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema am Beispiel von Pressefreiheit und Vertragstheorie, Staat, Parlamentarismus und Rätedemokratie sowie Freiheit und Gleichheit als Ideologieform.
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