Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Fokus dieser Arbeit liegt nicht auf dem literarischen Primärtext "Miroloi", sondern auf den Primärtexten der feuilletonistischen Rezeption überregionaler Tageszeitungen. Das Studium des Rezensionskorpus wirft Fragen auf: In den meisten Kritiken scheint es weniger um eine tatsächliche Buchbesprechung zu gehen, als vielmehr um eine Metadiskussion über die Krise der Literaturkritik und seiner Kriterien, um die Frage nach "Schönheit, Stil und Geschmack" von aktueller Literatur und den Verriss des "Trend-Thema[s] Feminismus". Zeitgleich tun sich in derselben Instanz Stimmen über "männliche Beißreflexe" auf. Letzterer Kommentar stammt von der Journalistin Dana Buchzik. Sie behauptet, dass Bücher, in denen es um die Gewalt gegen Frauen und die Selbstermächtigung derer geht, eine Provokation für die "konservative Riege des deutschsprachigen Feuilletons" darstellen. Anlässlich Buchziks These zur "Miroloi"-Debatte liest diese Abhandlung ausgewählte Kritiken männlicher Rezensenten hinsichtlich ihrer "männliche[n] Beißreflexe". Werden in den Rezensionen tatsächlich Karen Köhler als Frau, "Miroloi" als Frauenliteratur oder Alina als Heldin angegriffen? Diese Arbeit untersucht an einem existierenden Beispiel, was sich in ihm zeigt. Hierfür wird sich speziell auf polarisierende Beiträge der "Miroloi"-Debatte beschränkt. Zunächst wird der Roman mit Blick auf die Diskussion und seiner medialen Aufmachung kurz vorgestellt. Daraufhin folgt ein Abriss grundlegender Aspekte von Literaturkritik. Im nächsten Kapitel wird Buchziks Beitrag und ihre daraus resultierende These über "männliche Beißreflexe" erläutert und entfaltet. Auf dieser Grundlage werden im Hauptteil dieser Arbeit die Feuilleton-Beiträge von fünf Rezensenten hinsichtlich der Buchzikschen These analysiert, um anschließend zu diskutieren, wie sich die Beiträge mit Buchziks These verhandeln lassen.