Beschreibung
Asozial", Bombenwetter" oder Volk" - nicht wenige Wörter gelten als verpönt, weil sie mit der Rhetorik der Nationalsozialisten in Verbindung gebracht werden. Spätestens seit in der politischen Debatte verstärkt sprachliche Grenzen ausgereizt werden, stellt sich wieder die Frage, welche Wörter man benutzen darf, ohne an die NS-Ideologie anzuknüpfen. Der Journalist Matthias Heine setzt sich mit der Sprache der Nazis auseinander und geht auf über 80 Begriffe ein. Manche, etwa Eintopf", dürften dabei überraschen. Umgekehrt zeigt sich, dass nicht alles in die Nazi-Schublade gehört, was wir dort hineingepackt hätten. Auf einem heiklen Terrain bietet dieses Buch wertvolle Orientierung.
Autorenportrait
Matthias Heine, 1961 geboren, arbeitet als Journalist in Berlin. Seit 2010 ist er Kulturredakteur der 'Welt'. Zuletzt erschien von ihm 'Krass. 500 Jahre deutsche Jugendsprache' (2021) und 'Kaputte Wörter? Vom Umgang mit heikler Sprache' (2022) und 'Kluge Wörter. Wie wir den Bildungswortschatz nutzen können - und wo seine Tücken liegen' (2024).
Leseprobe
Oft stehen Ausdrücke zu Unrecht unter Naziverdacht. Bei anderen ganz alltäglichen und unpolitischen Wörtern dagegen ist ihr Ursprung in der NS-Zeit längst in Vergessenheit geraten. Es geht nicht darum, eine Fahndungsliste für irgendeine Sprachpolizei zu erstellen. Sondern es geht darum zu vermitteln, was die Grundlagen jeder angemessenen Ausdrucksweise sind: Sensibilität, Kenntnis der Stilebenen, Sinn für Angemessenheit und - ja - auch das Wissen um die Geschichte von Wörtern.
Schlagzeile
Orientierung auf einem heiklen Terrain