Beschreibung
Überdruss und Weltekel Büchners Lustspiel, das zunächst nicht recht in seine Werkbiographie passen möchte, offenbart die Brüchigkeit einer zeitlosen Idylle und die Abgründe der Heiterkeit nur dem, der unter die Oberfläche sieht. Mit diesem Stück gelingt dem Autor eine differenzierte Parodie literarischer Werke - von der Commedia dell' Arte bis Shakespeare. Dabei verzichtet Büchner auch hier nicht auf seine radikal modernen Grundthemen: Überdruss und Weltekel finden sich in >Leonce und Lena< ebenso wieder wie die Determination des menschlichen Lebens, die die einander Vorbestimmten auf der Flucht vor ihrer Zusammenführung vereint.
Autorenportrait
Georg Büchner, am 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren, war Arztsohn. Er studierte Medizin und Naturwissenschaften in Straßburg und Gießen, promovierte 1836 in Zürich und wurde Privatdozent an der dortigen Hochschule. Zusammen mit dem Schulrektor und Pfarrer Friedrich Ludwig Weidig verfasste er 1834 die Flugschrift >Der Hessische Landbote<, die unter dem Motto 'Friede den Hütten! Krieg den Palästen!' zum Massenaufstand aufrief. Der drohenden Verhaftung entzog er sich im März 1835 durch die Flucht nach Straßburg. Büchner starb am 19. Februar 1837 in Zürich an Typhus. Von seinen dichterischen Werken erschien zu Lebzeiten nur das Drama >Dantons Tod< (1835). Karl Gutzkow gab 1838 das Lustspiel "Leonce und Lena" in einer gekürzten Fassung, 1839 das Erzählfragment "Lenz" heraus; Karl Emil Franzos veröffentlichte 1875 erstmals Auszüge aus dem Trauerspiel "Woyzeck".
Leseprobe
Leseprobe