Beschreibung
'Sie bereute nichts, das Leben war schön, grauenhaft, sanft und ohne Gnade und immer stärker als ihr Herz, das sich dagegen stemmte.' 'Betty stellte sich vor, wie ihr Leben verlaufen wäre ohne den brutalen Eingriff von außen. Vielleicht hätte sie endgültig resigniert und wäre mit den Jahren eine freundliche, ein wenig zerstreute Frau geworden, die mit ihrem Kind spazierengeht, Romane liest, Gäste empfängt, Blumen in die Vasen ordnet und das Leben sanft und ohne Bedauern davonrinnen spürt. Eine von den vielen Frauen, deren Wille gebrochen ist und die gar nicht mehr wirklich sind.' Zwei Jahrzehnte sind vergangen, als eine Frau unerkannt in das Haus ihrer Familie zurückkehrt, das sie einst verlassen hat, um eine Ehe und eine Affäre aufzugeben. Nun steht sie ihrem ahnungslosen Sohn gegenüber.
Autorenportrait
Marlen Haushofer wurde am 11. April 1920 in Frauenstein/Oberösterreich geboren, studierte Germanistik in Wien und Graz und lebte später in Steyr. Ihre Erzählung >Wir töten Stella< wurde 1963 mit dem Arthur-Schnitzler-Preis ausgezeichnet. 1968 erhielt sie den österreichischen Staatspreis für Literatur. Sie starb am 21. März 1970 in Wien.
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