Beschreibung
Petrus Canisius (1521-1597) ist eine der eindrucksvollsten Gestalten zu Beginn der Gesellschaft Jesu. Obwohl er nicht zur Gründergeneration gehörte, übte er einen außergewöhnlichen Einfluss aus. Er lebte in einer Zeitenwende, im Übergang zur Moderne, einer Zeit also, die sich u.a. dadurch auszeichnet, den Menschen als Subjekt zu verstehen, Glauben in stärkerem Maße in Frage zu stellen und das Verhältnis zur Autorität neu zu gestalten; in einer Zeit, in der gleichzeitig die religiöse Praxis abnahm und das Verhalten der Kleriker, die Amtsführung und das Pfründenwesen die Kirche bis in die höchsten Instanzen hinein unglaubwürdig machten. In seinen vielfältigen Aktivitäten und Funktionen, die er in ausgewogener und scharfsinniger Weise ausübte, spielte Canisius eine wichtige Rolle in der Gegenreformation und war so für den deutschen Katholizismus eine prägende Gestalt.
Autorenportrait
Pierre Emonet, Schweizer Jesuit, Leiter der Genfer Kulturzeitschrift Choisir, er veröffentlichte zahlreiche Studien zur Geschichte und Spiritualität der Gesellschaft Jesu und arbeitet auch als Exerzitienbegleiter.