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Im Haus meines Feindes

Roman

Erschienen am 01.07.2000
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442352890
Sprache: Deutsch
Umfang: 509 S.
Format (T/L/B): 3.4 x 18.3 x 11.6 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Seit Jahren ist Detective Burke Basile dem zwielichtigen Staranwalt Pinkie Duvall auf den Fersen. Als Burke einen Handlanger Duvalls mit der Pistole bedroht, löst sich ein Schuss - und trifft Burkes eigenen Kollegen. Von Schuldgefühlen gequält, quittiert Burke den Dienst und schmiedet einen wahnwitzigen Plan. Er entführt Pinkies schöne Frau Remy in die Sümpfe Louisianas. Und dort, trotz Remys Wut und Burkes Verachtung, begehen die beiden einen verhängnisvollen Fehler: In der Hitze der Nacht vergessen sie den gemeinsamen Feind.

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Hersteller:
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DE 81673 München

Autorenportrait

Sandra Brown arbeitete mit großem Erfolg als Schauspielerin und TV-Journalistin, bevor sie mit ihrem Roman »Trügerischer Spiegel« auf Anhieb einen großen Erfolg landete. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten internationalen Autorinnen, die mit jedem ihrer Bücher die Spitzenplätze der New-York-Times-Bestsellerliste erreicht! Ihren großen Durchbruch als Thrillerautorin feierte Sandra Brown mit dem Roman »Die Zeugin«, der auch in Deutschland auf die Bestsellerlisten kletterte - ein Erfolg, den sie mit jedem neuen Roman noch einmal übertreffen konnte. Sandra Brown lebt mit ihrer Familie abwechselnd in Texas und South Carolina.

Leseprobe

'Die sprechen ihn frei!' Burke Basile streckte die Finger seiner rechten Hand und ballte sie dann zur Faust. Diese unwillkürliche Streckbewegung hatte er sich in letzter Zeit angewöhnt. 'Er wird unter gar keinen Umständen schuldig gesprochen.' Captain Douglas Patout, der Chef des Drogen- und Sittendezernats des New Orleans Police Departments, seufzte entnervt. 'Vielleicht.' 'Nicht >vielleicht<. Die sprechen ihn frei', wiederholte Burke nachdrücklich. Nach kurzer Pause fragte Patout: 'Warum hat Littrell die Anklage in diesem Fall ausgerechnet diesem Staatsanwalt übertragen? Er ist neu hier, lebt erst seit ein paar Monaten im Süden, ist aus dem Norden hierher verpflanzt worden. Aus Wisconsin oder so ähnlich. Er hat die. Nuancen dieses Verfahrens nicht begriffen.' Burke, der aus seinem Fenster gestarrt hatte, drehte sich wieder um. 'Pinkie Duvall hat sie dagegen recht gut begriffen.' 'Dieser aalglatte Wortverdreher! Er tut nichts lieber, als auf die Polizei einzuschlagen und uns alle als unfähig hinzustellen.' Obwohl es Burke widerstrebte, den Strafverteidiger zu loben, sagte er: 'Eins muß man ihm lassen, Doug, sein Schlußplädoyer war brillant. Eindeutig gegen die Polizei, aber ebenso eindeutig für die Gerechtigkeit. Die zwölf Geschworenen haben jedes Wort gierig aufgesogen.' Er sah auf seine Armbanduhr. 'Sie beraten seit einer halben Stunde. Ich würde sagen, in zehn Minuten sind sie wieder da.' 'Glaubst du wirklich, daß es so schnell geht?' 'Ja, glaub' ich.' Burke setzte sich auf einen zerschrammten Stuhl mit hölzernen Armlehnen. 'Nüchtern betrachtet, haben wir nie ein Chance gehabt. Welcher Staatsanwalt die Anklage auch vertreten hätte, mit welchen juristischen Tricks beide Seiten auch gearbeitet haben mögen - es steht leider fest, daß Wayne Bardo nicht abgedrückt hat. Er hat die Kugel, die Kevin den Tod brachte, nicht abgefeuert.' 'Ich wollte, ich hätte fünf Cent bekommen für jedes Mal, das Pinkie Duvall das während der Verhandlung gesagt hat', meinte Patout mißmutig. '>Mein Mandant hat die tödliche Kugel nicht abgefeuert.< Das hat er gebetsmühlenhaft wiederholt.' 'Leider ist es die Wahrheit.' Dieses Thema hatten sie mindestens schon tausendmal diskutiert - grübelnd, Vermutungen anstellend, aber immer wieder auf die eine unangenehme, unbestreitbare, unumkehrbare Tatsache zurückkommend: Der in diesem Verfahren angeklagte Wayne Bardo hatte Detective Sergeant Kevin Stuart faktisch nicht erschossen. Burke Basile rieb sich müde seine von dunklen Ringen umgebenen Augen, strich sich das zerzauste, lockige Haar aus der Stirn, fuhr sich über den Schnurrbart und rieb dann nervös über seine Oberschenkel. Er streckte die Finger seiner rechten Hand. Zuletzt stützte er die Ellbogen auf die Knie, ließ die Schultern entmutigt nach vorn hängen und starrte blicklos auf den Fußboden. Patout musterte ihn prüfend. 'Du siehst verdammt schlecht aus. Warum gehst du nicht raus und rauchst eine Zigarette?' Burke schüttelte den Kopf. 'Wie wär's mit einem Kaffee? Ich hole dir einen, bringe ihn dir, damit die Reporter nicht über dich herfallen können.' 'Nein, vielen Dank.' Patout setzte sich auf den Stuhl neben Burke. 'Wir dürfen den Fall noch nicht abschreiben. Die Geschworenen sind oft unberechenbar. Man glaubt, man hätte so einen Dreckskerl überführt, und er verläßt den Gerichtssaal als freier Mann. Ein andermal rechnet man mit einem sicheren Freispruch, aber sie sprechen ihn schuldig, und der Richter verhängt die Höchststrafe. Im voraus weiß man das nie.' 'Ich schon', murmelte Burke hartnäckig. 'Bardo wird freigesprochen.' Eine Zeitlang sagte keiner der beiden Männer etwas, um das bedrückende Schweigen zu brechen. Dann meinte Patout: 'Heute ist der Jahrestag der mexikanischen Verfassung.' Burke sah auf. 'Wie bitte?' 'Der mexikanischen Verfassung. Sie wurde am fünften Februar angenommen. Das habe ich heute morgen in meinem Terminkalender gelesen.' 'Hmmm.' 'Allerdings hat nicht dringestanden, in welchem Jahr. Vor mindestens hund Leseprobe