Beschreibung
Ein neues Abenteuer für die mutigen Halblinge! Fast einhundert Jahre sind vergangen seit der kühnen Abenteuer des Halblings Tocht Lampenzünder. Nun ist der kleine Held Großmagister in einer riesigen Bibliothek, in der alle bekannten Bücher archiviert sind. Doch dann erfährt Tocht von einem Buch, das sich an Bord eines Schiffs der Kobolde befinden soll - jener boshaften Wesen, die einst Handlanger des dunklen Lords waren. Und so schickt Tocht seinen gewitzten Halblingsfreund Kruk auf die gefährliche Jagd nach diesem Schatz - nicht ahnend, dass die größte Gefahr von dem geheimnisvollen Buch selbst ausgeht . Das wundervolle Epos über J.R.R. Tolkiens größte kleine Helden. Ein durch und durch packendes Lesevergnügen! Für alle Fans von Markus Heitz, Bernhard Hennen und Stan Nicholls.
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Autorenportrait
Mel Odom wurde 1957 geboren und hat bereits etliche Romane veröffentlicht, darunter Cyberpunk-SF und Romane zu Fernsehserien wie "Buffy the Vampire Slayer" oder "Angel". Im Jahre 2001 veröffentlichte er den ersten Roman mit den Abenteuern des Bücher über
Leseprobe
Mit donnernden Hufen trieb der Reiter sein Tier durch die Dunkelheit der Nacht vorwärts. Der Wald flog links und rechts an ihm vorbei und mit ihm die grauen Wolken aus den Nüstern des Pferdes. Vom letzten Hügel aus hatte er tief in den Bergen das Licht des alten Gasthauses gesehen, wo die Beute, die er bei sich trug, erwartet wurde. Die Ablieferung des Päckchens verschaffte ihm keine echte Befriedigung. Sobald er diese Aufgabe erledigt hatte, würde man ihm eine neue zuteilen. Er hoffte nur, dass die nächste Aufgabe nicht ebenso unblutig verlaufen würde wie diese hier. Schon vor langer Zeit hatte er gelernt zu töten, und gleich nachdem er das erste Leben ausgelöscht hatte, war ihm bewusst geworden, welchen Genuss ihm das bereitete. Das Pferd unter ihm taumelte. Die Hufe gerieten auf der festgestampften Erde und dem nackten Stein, den ständige Benutzung des Weges hier bloß gelegt hatte, aus dem Rhythmus. Das Tier starb. Der Reiter wusste es, scherte sich aber nicht darum. Er hatte drei seiner letzten fünf Pferde getötet; er hatte sie zugrunde geritten und dann zu Fuß die letzten Meilen zu seiner nächsten Station zurückgelegt, wo man ihm ein frisches Pferd gab. Am Anfang war er nicht allein gewesen. Zwölf andere waren mit ihm geritten. Dreizehn. Die Zahl war aus verschiedenen Gründen glückverheißend, und die Wahrsager seiner Art hatten verlangt, dass dreizehn Männer für den Zauberer ritten. Sie folgten immer ihren Auguren, so wie sie sich immer an einen einmal übernommenen Auftrag hielten. Jetzt waren sie nur noch zu dritt. Zehn andere waren unterwegs im Kampf gegen unwirtliches Terrain gefallen, gegen furchterregende Kreaturen und gegen Banditen, die versucht hatten, sie zu töten - um des Geldes willen, das sie bei sich trugen, und um des Päckchens willen, das sie abliefern sollten. Doch nur einer der beiden anderen ritt noch hinter ihm. Der andere war vor kurzem von einem Rudel Blutwölfe angefallen worden und hatte dabei sein Pferd eingebüßt. Weder er selbst noch der andere verbliebene Reiter hatten auch nur daran gedacht, ihrem Kameraden zu Hilfe zu kommen. Sie kämpften nur zusammen, wenn sie ritten, wenn sie das gleiche Ziel anstrebten, um dort die übernommene Aufgabe zu erfüllen. Vielleicht würde der dritte Reiter am Morgen im Gasthaus ankommen. Vielleicht auch nicht. Es würde keine Rolle spielen. Was zählte, war lediglich, den Ritt möglichst schnell zu bewältigen. Lange Minuten später, als das Pferd fast zuschanden geritten war, erreichte der Reiter das Gasthaus. Das Pferd hatte beinahe den Stall erreicht, als sein Herz zu schlagen aufhörte. Da er es spürte, da er wusste, das Pferd würde gleich nur noch totes Fleisch sein und fallen, zog der Reiter das rechte Bein aus dem Steigbügel, schwang es über das Tier und sprang aus dem Sattel. Einen Augenblick später neigte sich das Ross zur Seite und brach tot vor ihm zusammen. Der andere Reiter kam unmittelbar nach ihm herangaloppiert und sprang ebenfalls vom Pferd. Hoch aufgerichtet und ohne die erstaunten Blicke der beiden Männer und des Zwergs zu beachten, die auf der überdachten Veranda vor dem Gasthaus saßen, rauchten und ihr Bier tranken, rückte der Reiter die Zwillingsschwerter an seinen Hüften zurecht und setzte sich in Bewegung. Größer als die meisten Menschen, trug er einen Kapuzenumhang, der wie alles andere, das er am Leibe hatte, schwarz war. Es erfüllte ihn mit Stolz, so einen schrecklichen Anblick zu bieten. Und er war nicht nur ein erfahrener Reiter, sondern auch ein gefährlicher Krieger. Jeder, der von ihm gehört hatte - also die meisten -, wusste um diese Dinge. Die Menschen und der Zwerg auf der Veranda grüßten ihn nicht und wandten hastig den Blick ab, als er sie ansah. Es war dem Reiter bewusst, dass ihn nicht nur seine Größe, seine Kleidung und seine Ausstrahlung, sondern auch seine Augen auszeichneten. Während er einen Auftrag erfüllte, glühten sie, so dass jeder wusste, woran er mit ihm war. Er ging mit langen Schritten in den Schankraum, Leseprobe