Beschreibung
Das ultimative Inselbuch für Englandreisende und Daheimbleibende Geheimnisse und Absurditäten des englischen Lebensstils.
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Über den Engländer sind viele Klischees im Umlauf, und sie sind alle wahr: Er hängt an Traditionen; er ist so höflich, dass er sich sogar entschuldigt, wenn man ihm auf den Fuß tritt; er ist sportbesessen, was sich jedoch mehr oder weniger aufs Zuschauen beschränkt; er hält seine Insel für den Mittelpunkt der Welt und fühlt sich anderen Nationen überlegen; er hasst es, Emotionen zu zeigen; er hält Sex für eine ausländische Erfindung, kauft aber massenhaft die Sun mit ihrem nackten Seite-3-Mädel; er findet die englische Küche mit ihren absurden, den Gaumen schädigenden Gerichten vorzüglich. Bleiben wir gleich beim kulinarischen Schrecken. In der neolithischen englischen Küche galt gebratener Igel als Spezialität. Das Buch "Prehistoric Cooking" von Jacqui Wood enthält ein Rezept: "Man schneide dem Igel die Kehle durch, senge die Stacheln ab und nehme ihn aus. Dann binde man ihn zusammen wie eine Junghenne und wickle ihn in ein Tuch, bis er sehr trocken ist. Dann röste man ihn. Falls sich der Igel zusammenrollt, lege man ihn in heißes Wasser. Dann macht er sich von selbst gerade." In 6000 Jahren hat sich die englische Küche nicht viel weiterentwickelt. Zwar rösten sie die Igel nicht mehr, aber heutzutage gibt es Kartoffelchips, das englische Nationalgericht, mit Igelgeschmack. Nur in England bekommt man in einem indischen Restaurant Pommes Frites mit Currysauce. Und nur ein Engländer würde so etwas essen. Schon Asterix ist daran gescheitert, die traditionellen Ess- und Trinkgewohnheiten der Insulaner zu verstehen. Als er mit Obelix bei den Briten war, verzweifelten die beiden Gallier daran, dass die Gastgeber um Punkt 17 Uhr mitten in der Schlacht alles stehen und liegen ließen, um sich ein Tässchen Tee zu genehmigen - beziehungsweise eine Tasse heißes Wasser mit einem Tropfen Milch, denn Tee hatten sie damals noch nicht. Den lernten sie erst im Zeitalter des Kolonialismus kennen und lieben. Allerdings behielten sie den unsäglichen Brauch bei und ruinieren ihn mit einem Tropfen Milch. Die Tradition des Fünf-Uhr-Tees, der wichtiger ist als jede Schlacht, hat ebenfalls überdauert. Im November 1944 wurde ein deutscher Jude, der in die USA geflohen und dort in die Armee eingetreten war, in den Niederlanden abgesetzt. Dort traf er auf eine englische Panzereinheit. In jedem Panzer brannte ein Licht. Als er näher kam, bemerkte er, dass es sich um Stövchen handelte, auf denen die Soldaten ihren Tee kochten. Ob er närrisch sei, fragte er den englischen Kommandanten: "Die Deutschen sehen euch doch." Der Engländer antwortete: "Es ist fünf Uhr. Wir trinken um diese Zeit Tee, und ich gebe einen Dreck auf die Deutschen." Mit dieser Einstellung haben sie auch die Normannen zur Strecke gebracht. Deren Invasion war zwar zunächst recht erfolgreich, doch die Engländer ignorierten sie und ihre Bräuche. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Normannen langsam, aber sicher zu Engländern. Norman ist längst ein beliebter englischer Vorname. Ohnehin glaubt der Engländer, dass alle Ausländer so sein wollen wie er. Wenn er Ausländer überhaupt wahrnimmt. Der venezianische Botschafter Andrea Travisana schrieb 1497: "Sie glauben nicht, dass es andere Menschen als sie selbst oder eine andere Welt als England gibt. Wenn sie einen attraktiven Ausländer sehen, sagen sie, dass er wie ein Engländer aussehe, oder sie bedauern, dass er kein Engländer sei." Das hat allerdings nichts mit Xenophobie zu tun. Antony Miall und David Milsted schreiben in ihrem Buch "The Xenophobe's Guide To The English", dass es sich um Xenopilie handle - Mitleid mit Ausländern, weil sie das Unglück haben, nicht englisch zu sein. Der Imperialist Cecil Rhodes sagte einmal: "Als Engländer geboren zu werden ist der erste Preis in der Lotterie des Lebens." Zwar gehört Großbritannien zur Europäischen Union, aber Engländer und ihre Medien halten das für ein nationales Unglück. Was aus Brüssel kommt, kann nicht gut sein. Ihr Pfund Sterling, ihre Meile, den Pint und die Unze haben sie bis heut Leseprobe
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