0

Wie Zen schmeckt

Die Kunst des achtsamen Genießens - Mit über 50 Rezepten

Erschienen am 23.02.2009, 1. Auflage 2009
17,95 €
(inkl. MwSt.)

Nicht lieferbar

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783466368143
Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S.
Format (T/L/B): 1.5 x 24.1 x 16.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ein anderer Lebensstil - achtsam kochen und essen Dieses Buch enthält die besten Rezepte aus der Zen-Küche, Hinweise auf die "Philosophie" dieser besonderen Art zu kochen, Tipps zur Kombination von zunächst vielleicht ungewöhnlich erscheinenden Geschmacksverbindungen und Anregungen zum eigenen kreativen Kochen. Die Zen-Lehrerin Doris Zölls zeigt, wie wir das Kochen als spirituelle Übung verstehen können und das Leben als unseren Koch, der uns "weich kocht".

Autorenportrait

Doris Zölls, Myô-en An, geboren 1954 hat seit 2003 gemeinsam mit Willigis Jäger die spirituelle Leitung des Benediktushofs inne. Die evangelische Theologin arbeitete als Pfarrerin in der Gemeinde und später im Schuldienst, bevor sie von Willigis Jäger, Kyo-un Roshi im Jahr 2000 als Zen Meisterin autorisiert wurde. Sie gehört außerdem zur Sanbo-Kyodan Schule in Tokio. Doris Zölls ist verheiratet und hat drei Kinder.

Leseprobe

Der Körper ist das Gefäß der Seele. Er gehört zu meiner Heimat für die Zeit meines Menschseins. Er trägt mich durchs Leben. Er ist die Form des Hintergrunds, den Zen Leerheit und Meister Eckhart Gottheit nennen und der sich als diese meine körperliche Gestalt manifestiert, genau an diesem Ort und zu dieser Zeit. Der Körper ist gleichsam das Instrument, auf dem dieser "göttliche Hintergrund" spielt. Mensch bin ich nur geworden, um Instrument des Spielers "Gott" zu sein. Zu diesem meinem Menschsein gehört daher auch die Sorge für dieses "Instrument Körper", gehören Essen und Trinken, Körperpflege und leibliches Wohlergehen. Was wir essen, spielt dabei eine wichtige Rolle. "Sag mir, was du isst, und ich sage dir, wer du bist." Das gemeinsame Essen besitzt eine tiefe Bedeutung. Mahl zu halten, ist eine uralte menschliche Weise der Gemeinschaftspflege. Zum Mahl wird man geladen. Essen kann man auch alleine. In vielen Kulturen hat das Mahl auch einen religiösen Charakter. Melchisedek wird im 1. Buch Mose erwähnt, als er Gott Brot und Wein darbrachte. Das Schabbatmahl der Juden am Freitagabend, das erste Mahl am Abend des Ramadan, das Abendmahl und die Eucharistie der Christen sollen weniger den Hunger stillen, als vielmehr in die Einheit mit dem göttlichen Hintergrund führen. Auch in den Zen-Sesshins in Japan habe ich mit allen anderen feierlich die Reisschale gehoben, bevor wir anfingen zu essen. Daher bedeutet Mahlhalten nicht nur Gemeinschaft mit allen Anwesenden und allen Wesen, sondern auch Gemeinschaft mit der "göttlichen Wirklichkeit", die sich in allem offenbart. Das vorliegende Kochbuch von Doris Zölls und Christof Zirkelbach ist weit mehr als eine Anleitung zum Kochen. Zum einen enthält es natürlich eine Vielzahl von Rezepten - die besten Rezepte der Benediktushofküche. Darunter sind aber keine Fleisch- oder Fischgerichte. Der Respekt vor den Tieren lässt uns im Benediktushof darauf verzichten. Wir möchten damit nicht zuletzt ein Zeichen gegen die quälende Massentierhaltung und gegen den Hunger in der Welt setzen, der wesentlich durch das Verfüttern von Grundnahrungsmitteln für die Fleischproduktion entsteht. Dieses Buch möchte uns des Weiteren eine wichtige Seite unseres Menschseins ins Bewusstsein rufen: unsere Leiblichkeit, die auf Nahrung angewiesen ist. Sie zeigt uns, dass bereits die Vorbereitung, das Kochen, eine tiefe Bedeutung besitzt, vor allem wenn man das Mahl für andere bereitet. Nicht umsonst haben Koch und Köchin in den Klöstern des Ostens und Westens eine wichtige Stellung inne. Es ist nicht gleichgültig, was wir zubereiten und wie wir es zubereiten, was wir essen und trinken und wie wir essen und trinken. Dieses Kochbuch zeigt, wie das Kochen und das Essen zu einem bedeutsamen Ausdruck unseres Lebens werden können. Allen eine "gesegnete Mahlzeit". Einführung von Ursula Richard Niemand würde wohl behaupten, der Benediktushof habe sich allein aufgrund seiner guten Küche so schnell als eines der wichtigsten spirituellen Seminarzentren und Tagungshäuser im deutschsprachigen Raum etablieren können und erfreue sich deshalb bei einer stetig wachsenden Zahl von Menschen so großer Beliebtheit. Aber nicht von der Hand zu weisen ist, dass die Liebe für den Benediktushof stets auch durch den Magen geht. Regelmäßig wird nach den Mahlzeiten die Küche von Kursteilnehmern aufgesucht, die die jeweiligen Rezepte aufschreiben möchten, sodass zu Hause nachgekocht werden kann, was während des Seminarbetriebs genossen wurde. So lag die Idee eines Kochbuchs der "Benediktushofküche" nahe; doch sollte es kein übliches Kochbuch mit lauter Rezepten werden, sondern, einer tragenden Säule des Benediktushofes folgend, ein Buch, das wesentlich auch vom Geist des Zen geprägt ist. Darin waren wir uns in unseren ersten Vorgesprächen schnell einig, doch während für die Zen-Lehrerin Doris Zölls und mich ein Kochbuch in seinem praktischen Teil fast synonym mit Rezepten war, widersprachen für den Koch Christof Zirkelbach Rezep Leseprobe