Beschreibung
Verfasst in den letzten ungarischen Jahren vor seinem Exil, ist Sándor Márais Roman 'Die Schwester' das Zeugnis einer verhängnisvollen Ménage-à-trois und zugleich eine tief empfundene Psychologie des Schmerzes. Der Zufall führt die beiden zusammen: den Erzähler und den berühmten Pianisten Z. In einem Kurort in den transsilvanischen Bergen begegnen sie sich. Es ist Weihnachten, und eine bunt zusammengewürfelte Gesellschaft verbringt die Feiertage in einem kleinen Gasthof. Schockiert müssen die Anwesenden zur Kenntnis nehmen, dass sich ein elegantes Liebespaar gemeinsam das Leben genommen hat. Tief betroffen vertraut der Pianist dem Erzähler ein Manuskript an, aus dem wir von seiner eigenen großen Liebe erfahren - einer Liebe, die ihn seine Bestimmung finden ließ, für die er aber einen hohen Preis bezahlen musste. Vor dem Hintergrund eines fernen Krieges erzählt Márais dunkel funkelnder Roman von einer unerfüllten Liebe, deren Schmerz unerhörte Folgen hat.
Autorenportrait
Sandor Marai, geboren 1900 in Kaschau (heute Slowakei), starb 1989 in San Diego, Kalifornien. Er gehörte in den dreißiger Jahren zu den gefeierten Autoren in ganz Europa, geriet aber nach seiner Emigration in Vergessenheit. Mit dem internationalen Erfolg seines wiederentdeckten Romans "Die Glut" wurde Sándor Marai als einer der großen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts gefeiert. Seit 1998 erscheinen seine Tagebücher, essayistischen Schriften und zahlreichen Romane - zuletzt "Befreiung", "Die Möwe" und "Die Schwester" - im Piper Verlag.