Beschreibung
Bedeutendster Schüler Friedrichs des Großen, Gralshüter der friderizianischen Tradition, Reformer des Militärbildungswesens, Generalquartiermeister, Chef des Kadettenkorps, Ratgeber zweier Könige, Vertrauter der Königin Luise, Duzfreund Blüchers, Fürsprecher Gneisenaus, Gegenspieler Hardenbergs, Vorgesetzter Heinrich von Kleists beim Regiment Garde in Potsdam - dies sind nur Stichworte aus dem Leben des Generals der Infanterie Ernst von Rüchel. Sein Schicksal stellte ihn in eine Zeitenwende. In den französischen Kriegen zeichnete er sich seit 1793 als entschlussfreudiger Truppenführer so aus, dass er binnen sechs Jahren eine Blitzkarriere vom Major zum Generalmajor machte - bis er 1806 gegen Napoleon mit der preußischen Armee in der Schlacht von Jena und Auerstedt eine vernichtende Niederlage erlitt. Zu einem der Mitschuldigen an diesem Desaster erklärt, erhielt er in den Befreiungskriegen kein Kommando mehr. Rüchel blieb bei Zeitgenossen und in der Nachwelt umstritten. Galt er manchen gar als ''Preußens Napoleon'', war er für andere kaum mehr als ''eine aus lauter Preußentum konzentrierte Säure'' (so Clausewitz). Sicher ist, dass er einer der überragenden Vertreter des altpreußischen Heeres in einer Zeit des Umbruchs war, mit zeitweise beträchtlichem politischen Einfluss.
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