Beschreibung
Mandalas fürs Leben Die Mandalas bestechen durch ihre wunderbar-lebendigen Linien, liebevoll nachgezeichnet von Werner und Lukas Küstenmacher. Als Vorlage dienten kunsthistorische Motive aus unterschiedlichsten Epochen und Kulturen. In der Einleitung werden die Bedeutung der Mandalas und die Symbolik der Farben verschiedener Traditionen erläutert. Die Mandalas selbst werden von spirituellen Texten und geschichtlichen Erläuterungen begleitet; beim Ausmalen der wundersamen Gebilde findet man einen Weg zum eigenen Ich, zu tiefer innerer Ruhe und Frieden. Kolorierte Mandalas in verschiedenen Ausführungen sind inspirierende Beispiele für die eigene Gestaltung der Vorlagen, gedruckt auf einem Papier, das für das Ausmalen besonders gut geeignet ist.
Autorenportrait
Marion Küstenmacher, geb. 1956, evangelische Theologin und Germanistin, langjährige Arbeit als Verlagslektorin und Redakteurin, jetzt freiberuflich tätig als Coach für spirituelle Persönlichkeitsentwicklung mit den Schwerpunkten Enneagramm, Symbolarbeit, Wertimagination und Mystik. Autorin von rund 20 Büchern. Sie lebt mit ihrem Mann in Gröbenzell bei München.
Leseprobe
Vorwort Als vor zehn Jahren unser erstes Mandalabuch mit historischen Motiven aus sechs Jahrtausenden erschien, hatten wir doppelten Anlass zur Freude. Unsere jüngste Tochter wurde am selben Tag geboren. Die intensive Beschäftigung mit den Mandalas hatte einen außerordentlich positiven Einfluss auf diese nicht so einfache Schwangerschaft gehabt. Das monatelange Mandalamalen hatte sich als die ideale Begleitung erwiesen. Es hat für die Ruhe und Hinwendung nach innen gesorgt, die einer Schwangeren und ihrem Ungeborenen so gut tun. Mandalas, das wissen wir seitdem, haben eine besondere Kraft, uns auf stille und heilsame Weise in den umfassenden Rhythmus des Lebens einzubeziehen. Viele Leserinnen und Leser haben uns durch Mails, Briefe und in persönlichen Gesprächen berichtet, dass das Ausmalen von Mandalas keineswegs nur etwas für Kinder ist. Eine Kulturpädagogin konzipierte Volkshochschulkurse auf der Basis unseres Buches und konnte den Teilnehmern das Gefühl vermitteln, »einen einfachen Weg zu haben, um zu sich selbst zu kommen«. Ein Exerzitienbegleiter berichtete, welche kostbaren Gesprächsansätze sich für ihn und die von ihm begleiteten Menschen aus der gemeinsamen Betrachtung eines von ihnen ausgemalten Mandalas ergaben. Ein Werkstattleiter in einer der größten deutschen Strafvollzugsanstalten schenkte uns ein gotisches Mandala aus unserem Buch, das seine Häftlinge als aufwendige Laubsägearbeit hergestellt hatten. Er schrieb uns dazu: »Vielen hier öffnete sich damit zum ersten Mal der innere Blick für etwas Schönes und Ganzes.« Außerordentlich bewegend war der Anruf einer an Brustkrebs erkrankten Frau. Sie berichtete, dass sie dank der Beschäftigung mit den Mandalas weniger Schmerzmittel brauche, um mit den Belastungen ihrer Chemotherapie fertig zu werden. Eine ganz besondere Erwähnung und großen Dank verdient unser Sohn Lukas. Er hat uns sowohl bei der Motivauswahl und Textrecherche fachkundig unterstützt wie auch über Monate hinweg mehr als die Hälfte der hier vorgestellten Mandalas gezeichnet. Mit wachsender Begeisterung für die Schönheit der alten Kreisbilder stieg auch sein Respekt vor der Weisheit, die sich in ihnen verbirgt, aber jederzeit zu sprechen beginnen kann. So hoffen wir, dass auch dieser zweite Band mit zahlreichen neuen Mandalas aus vielen Epochen und Kulturen unseren Leserinnen und Lesern das vermittelt, was das Ziel aller Mandalas ist: ein dichtes Gefühl für die eigene Mitte und die Schönheit des Selbst, das sich in immer neuen Bildern und Farben auszudrücken versteht. Marion und Werner Tiki Küstenmacher Einführung Mandalas als Weg zur Mitte Das Wort Mandala stammt aus dem altindischen Sanskrit und bedeutet »Kreis«. Es bezeichnet ein Symbol, das sich in allen Kulturen und in der Natur bei Tieren und Pflanzen findet. Die ältesten Mandalabilder der Welt stammen aus der Alt-Steinzeit, sind in Felsen geritzt und mindestens 25000 Jahre alt. Seitdem begleitet es als Urbild die Menschheit. Es verbindet uns mit den tiefsten Schichten unseres Unbewussten. Die Anziehungskraft der Mandalabilder ist darum für moderne Menschen genauso groß wie für Menschen der Antike oder des Mittelalters. Immer bildet der Mandalakreis eine Halt gebende Grenze für die vielen Elemente in uns, die auseinanderstreben oder sich gegenseitig ins Chaos stürzen könnten. Das funktioniert bei allen Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder Kultur. Im Symbol des Mandalas lässt sich etwas ganz Elementares erleben: Geborgenheit finden zu können in einer Mitte. Das Mandala hält das Ganze zusammen und ist darum selbst ein Symbol für das Ganze. Mandalas als Symbole des Selbst Der berühmte Schweizer Arzt und Begründer der Tiefenpsychologie, C. G. Jung, führte seine bahnbrechende Entdeckung des Selbst zurück auf seine persönliche Beschäftigung mit Mandalas. Monatelang skizzierte er täglich ein Mandala und lernte anhand dieser Bilder seine eigenen »psychischen Wandlungen« zu beobachten und zu deuten. Jung schre Leseprobe