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Jakob von Gunten

Ein Tagebuch, Bibliothek Suhrkamp 515

Erschienen am 17.05.1999
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783518015155
Sprache: Deutsch
Umfang: 163 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 18 x 12 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

'Man lernt hier sehr wenig, es fehlt an Lehrkräften, und wir Knaben vom Institut Benjamenta werden es zu nichts bringen, d. h. wir werden alle etwas sehr Kleines und Untergeordnetes im späteren Leben sein.' Mit zarter Trauer und leiser Komik trägt Jakob von Gunten diesen Satz bei seinem Eintritt in ein obskures Berliner Erziehungsinstitut in sein Tagebuch ein. Eine eigentümliche Schule; für Diener, die sich auf ein Leben der Entsagung und Unterwerfung vorbereiten. Jakob von Gunten ist aber zugleich ein Abenteurer, ein Tänzer und Spieler, der in der Erniedrigung die Freiheit sucht. In diesem Tagebuch gehen Traum und Wirklichkeit ineinander über, melancholische Komik und Ironie kennzeichnen den Stil des Jugendlichen Tagebuchschreibers.

Autorenportrait

Robert Walser wurde am 15. April 1878 in Biel geboren. Er starb am 25. Dezember 1956 auf einem Spaziergang im Schnee. Heute ist Walser durch seine Romane, seine feuilletonistische Prosa, seine Gedichte und seine Dramolette als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts anerkannt. Nach seiner Schulzeit absolvierte er eine Banklehre und arbeitete als Commis in verschiedenen Banken und Versicherungen in Zürich. Seine ersten Gedichte, die 1898 erschienen, ließen ihn rasch zu einem Geheimtip werden und verschafften ihm den Zugang zu literarischen Kreisen. Nach Erscheinen seines ersten Buches Fritz Kochers Aufsätze folgte er 1905 seinem Bruder Karl nach Berlin, der dort als Maler und Bühnenbildner den Durchbruch erzielt hatte. In rascher Folge publizierte Walser nun seine drei Romane Geschwister Tanner (1907), Der Gehülfe (1908) und Jakob von Gunten (1909). Infolge einer psychischen Krise geriet Walser Anfang 1929 gegen seinen Willen in die Psychiatrie, deren Rahmen er nie mehr verlassen konnte. 1933 von der Berner Klinik Waldau nach Herisau verlegt, gab er das Schreiben vollständig auf und lebte dort noch 24 Jahre als vergessener anonymer Patient. Sein Werk erscheint seit 1978 im Suhrkamp Verlag, seit 2018 auch in der neuen kommentierten Berner Ausgabe.