Autorenportrait
Jan von Holleben, geboren 1977, studierte zunächst Sonderpädagogik in Freiburg und später Theorie und Geschichte der Fotografie am Surrey Institute of Art and Design in Farnham in Großbritannien. Nach sieben spannenden Jahren in London als Art Director, Bildredakteur und Gründer verschiedener Kunst- und Fotoorganisationen lebt er heute in Berlin und arbeitet unter anderem für Geo, Geolino, Die Zeit, Zeit Leo, den SPIEGEL, "Dein SPIEGEL", Neon, Eltern, Chrismon und SZ Magazin.
Leseprobe
Wie heißt dein Gott eigentlich mit Nachnamen? / Kinderfragen zu fünf Weltreligionen Eröffnungsfrage: Was heißen denn Schalom und Salam aleikum? Eine Welt und viele Religionen Gott und die Weltseele Den Glauben Leben Orte zum Beten und Meditieren Mit dem Tod ist nicht alles vorbei Leseprobe Eine Welt und viele Religionen Sind „Heilige Kriege“ gute Kriege? Nein. Es gibt keinen guten Krieg. Jeder Krieg ist verbunden mit Angst, Gewalt, Tod und Zerstörung. Viele Menschen, die einen Krieg erlebt haben, leiden ein Leben lang unter den Folgen. Das gilt auch für „Heilige Kriege“. Sie wurden in der Vergangenheit von verschiedenen Religionen „im Namen Gottes“ geführt. Zum Beispiel haben sich die Israeliten die Rückkehr ins „Gelobte Land“ erkämpft. Heute heißt das Land Israel. Viele Juden glauben, dass Gott es ihnen geschenkt hat. Bis heute gibt es Krieg darum. Später haben Christen Kreuzzüge geführt. Auch sie hielten ihren Glauben für den einzig richtigen. In blutigen Schlachtzügen brachten sie viele Tausend Muslime auf grausame Weise um. Heute greifen muslimische Fanatiker zu Waffen und Sprengstoff. Auch sie akzeptieren nur ihre eigene Religion, wollen Islamische Staaten gründen und alle Andersgläubigen in einem „Heiligen Krieg“ umbringen. Sie nennen ihn auf Arabisch „Dschihad“. Diese Terroristen sind aber eine ganz kleine Minderheit. Alle anderen Muslime lehnen ihre Taten ab. Alle diese Kriegsführer haben behauptet, im Namen Gottes zu handeln. Tatsächlich gibt es auch Texte in den heiligen Schriften, die andere Glaubensrichtungen ablehnen. Sie stammen aber aus einer Zeit, die mit unserem Leben fast nichts mehr zu tun hat und werden von Wissenschaftlern heute ganz anders verstanden. Denn Krieg ist genau das Gegenteil von dem, was alle Religionen anstreben: ein Leben in Frieden, in dem sich die Menschen mit Respekt behandeln, sich umeinander kümmern und für Gerechtigkeit sorgen. In Wirklichkeit haben auch die „Heiligen Kriege“ viele Ursachen. Dazu gehören ungerechte Zustände. Manche Menschen, die in ihrem Leben kaum eine Chance bekommen, suchen bei religiösen Fanatikern die Anerkennung und Geborgenheit, die sie sonst nicht bekommen, und sind aus Dankbarkeit bereit, andersgläubigen Menschen Gewalt anzutun. Gott und die Weltseele Warum war der Buddha so dick? Mit dicken Pausbacken, rundem Kugelbauch und in sich gekehrtem Lächeln – so blickt uns der Buddha von vielen Bildern und Sockeln entgegen. Auch buddhistische Schriften schildern den Erleuchteten reich und fett. Dabei spricht alles dafür, dass der Buddha sein Leben lang schlank war. Laut Überlieferung aß und trank der Buddha oft gerade mal genug, um am Leben zu bleiben. Ausgiebige Mahlzeiten hinderten ihn und andere Buddhisten nur am Meditieren. Für die Bilder vom dicken Buddha gibt es verschiedene Erklärungen. Zum Beispiel war Fettleibigkeit in Asien früher ein Zeichen für Weisheit und Güte. Nach anderen Erklärungen ist eine Verwechslung von Buddha und dem dicken Gott Hotei schuld. An ihn glaubten zur Zeit Buddhas viele Menschen in China. Wie soll die Welt in sieben Tagen entstanden sein? Urknall, Entstehung der Planeten und die Entwicklung von Pflanzen, Tieren und Menschen - fast alles können Naturwissenschaftler super erklären. Aber wer hat den Plan für das gigantische Universum ausgetüftelt? Juden, Christen und Muslime glauben, dass wir alle eine Idee von Gott sind. Nach einer Erzählung in der jüdischen Bibel hat er die Welt vor 5774 Jahren in gerade mal sechs Tagen erschaffen. Am siebten Tag hat Gott sich ausgeruht. Naturwissenschaftler kommen zu einem ganz anderen Ergebnis. Sie sagen: Die Erde ist schon mehr als 4,5 Milliarden Jahre alt und auf keinen Fall innerhalb einer einzigen Woche entstanden. Wie das zusammen passt? Die Heiligen Bücher sind keine Geschichtsbücher, sie