Beschreibung
»Herrlich spannende Jugend-Fantasy-Literatur, die auch Erwachsenenherzen erobern wird, mit packenden Charakteren und tolldreisten Abenteuern.« Bild am Sonntag »Genau die richtige Mischung von Gefahr und Humor für Kinder, die zu jung sind, Harry Potter selbstständig zu lesen.« Kirkus Review »Spannend wie Harry Potter, nur viel witziger und cooler.« Aachener Nachrichten
Autorenportrait
Holly Black lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren in New Jersey. Seit sie 2002 den Roman ''Die Zehnte'' veröffentlichte, der von der American Library Association als ''Best Book for Young Adults'' ausgezeichnet wurde, lebt sie als freischaffende Autorin. Z
Leseprobe
Liebe Leser, in all den Jahren unserer Freundschaft empfanden Tony und ich eine gemeinsame, aus der Kindheit herrührende Begeisterung für Elfen. Wir wussten aber noch nicht, wie wichtig diese Verbindung einmal sein und wie sehr sie auf dem Prüfstand stehen würde. Eines Tages nahmen Tony und ich ? mit einigen anderen Autoren ? an einer Signierstunde in einer großen Buchhandlung teil. Als wir alle Bücher signiert hatten, blieben wir noch ein bisschen, halfen beim Wegräumen der Bücher und unterhielten uns, bis plötzlich ein Buchhändler auf uns zukam. Er sagte, für uns sei ein Brief hinterlassen worden. Als ich nachfragte, für wen von uns beiden, antwortete er zu unserer Überraschung: »Für Sie beide.« Der Brief sah genauso aus wie auf der Abbildung auf der nächsten Seite. Lange Zeit starrte Tony nur auf die Kopie, die dem Brief beilag. Dann stellte er mit gepresster Stimme Überlegungen an, wo der Rest des Manuskripts geblieben sein könnte. In aller Eile schrieben wir eine Nachricht, steckten sie in den Briefumschlag und baten den Buchhändler, ihn den Grace-Kindern zukommen zu lassen. Kurz darauf lag ein mit rotem Band verschnürtes Paket vor meiner Tür. Wenige Tage danach klingelten die drei Kinder und erzählten mir ihre Geschichte. Es ist kaum zu beschreiben, was seitdem geschehen ist. Tony und ich mussten in eine Welt eintauchen, an die wir nie wirklich geglaubt hatten. Inzwischen haben wir verstanden, dass Elfen wesentlich vielschichtiger sind als in den Geschichten unserer Kindheit. Um uns herum gibt es eine unsichtbare Welt, und wir hoffen, dass ihr, liebe Leser, einen Blick dafür bekommen werdet. Liebe Mrs Black, lieber Mr DiTerlizzi, ich weiß, dass viele Leute nicht an Elfen glauben. Ich glaube aber daran und Sie doch auch, oder? Nachdem ich Ihre Bücher gelesen habe, habe ich meinen Brüdern von Ihnen erzählt, und dann haben wir beschlossen, Ihnen zu schreiben. Wir wissen etwas über echte Elfen. Genau genommen wissen wir sogar eine ganze Menge darüber. Das beiliegende Blatt ist die Kopie einer Seite aus einem alten Buch, das wir auf unserem Speicher gefunden haben. Die Kopie ist nicht besonders gut, weil wir Schwierigkeiten mit dem Kopierer hatten. In dem Buch steht, wie man Elfen erkennen kann und wie man sich am besten vor ihnen schützt. Wären Sie bereit, dieses Buch Ihrem Verleger zu übergeben? Wenn ja, dann stecken Sie diesen Brief in den Briefumschlag und geben ihn im Laden zurück. Wir werden einen Weg finden, Ihnen das Buch zukommen zu lassen. Es wäre zu gefährlich, es mit der Post zu schicken. Wir möchten gerne, dass die Leute davon erfahren. Was uns passiert ist, kann auch jedem anderen passieren. Mit freundlichen Grüßen Mallory, Jared und Simon Grace KAPITEL EINS In dem die Grace-Kinder ihr neues Zuhause kennen lernen Die Frage, welche Berufe seine Geschwister als Erwachsene wohl ausüben würden, hätte Jared sofort beantworten können. Er hätte gesagt, dass sein Bruder Simon entweder Tierarzt oder Löwenbändiger werden würde. Er hätte gesagt, dass seine Schwester Mallory entweder als Fechterin bei den Olympischen Spielen landen würde oder im Gefängnis, weil sie mit dem Florett auf jemanden losgegangen war. Aber er hatte keine Vorstellung davon, in welchen Beruf er hineinwachsen würde. Allerdings fragte ihn sowieso niemand. Er wurde doch nie nach seiner Meinung gefragt. Zu dem neuen Haus beispielsweise. Jared Grace schaute daran hoch und blinzelte. Vielleicht sah es verschwommen besser aus. »Echt die letzte Hütte«, sagte Mallory. Sie stieg aus dem Kombi. Das stimmte nicht ganz. Es sah eher aus wie ein Dutzend Hütten, die jemand übereinander gestapelt hatte. Das Haus hatte mehrere Schornsteine und ein Geländer aus Eisen auf dem First, das auf dem Dach saß wie ein besonders protziger Hut. Die Spiderwick Geheimnisse »Ich finde es gar nicht so schlecht«, sagte ihre Mutter, und ihr Lächeln wirkte nur leicht gezwungen. »Es ist so herrlich altmodisch.« Simon, Jareds eineiiger Zwillingsbruder, war offensichtlich nicht sonderlich erschüttert. Wahrscheinlich dachte er daran, wie viele Tiere er jetzt haben dürfte. Wenn Jared bedachte, was er alles in ihr kleines Zimmer in New York gestopft hatte, würden wohl viele Kaninchen und Igel und was sonst noch hier herumlief, nötig sein, bis Simon zufrieden war. »Komm schon, Jared«, rief Simon.