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Krieg um Öl oder Frieden durch die Sonne

Erschienen am 05.09.2002
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570500323
Sprache: Deutsch
Umfang: 352 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 21 x 14 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Zu Beginn des 3. Jahrtausends ist der Energieverbrauch der Menschheit größer denn je. Als Folge der Treibhausgase prophezeien Wissenschaftler einen dramatischen Temperaturanstieg für dieses Jahrhundert - mit unabsehbaren Folgen für unsere Gesellschaft. Franz Alt belegt, dass die von den USA nach dem 11. September angestiftete Antiterror-Allianz auch auf die Sicherung der zentralasiatischen Ölvorkommen zielt. Eine Fortschreibung der gegenwärtigen Entwicklung würde jedoch zu weiterem Terror und noch größeren Umweltbelastungen führen. Franz Alt macht ganz deutlich: Nur wenn wir vom Öl wegkommen, wird sich das Klima verändern. Nur mit sanften Energien können wir auf eine friedliche Zukunft hoffen.

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Autorenportrait

Franz Alt, geboren 1938, studierte Politische Wissenschaften, Geschichte, Philosophie und Theologie. Seit 1968 arbeitet er beim SWF. 20 Jahre moderierte er das Politmagazin "Report Baden Baden". Seit 1992 Leitung der Sendereihe "Zeitsprung" im SWF und sei

Leseprobe

Krieg um Öl Der 11. September - ein Vorspiel? Seit dem 11. September 2001 haben wir eine weltweite Koalition gegen den Terror. Sie wird erfolglos bleiben, wenn es uns nicht gelingt, eine weltweite Koalition gegen den Hunger zu organisieren. Armut ist die giftigste Substanz der Welt. Die heutige Politik, deren Aufgabe es ist, dieses Gift vom Weltmarkt zu nehmen, gleicht aber eher einer riesigen Maschine zur Vernichtung von Menschen, Ideen und Geld. Eine Welt, in der die vier reichsten US-Amerikaner mehr Geld haben als die eine Milliarde der Ärmsten, ist krank. Die NATO gibt in eineinhalb Tagen so viel Geld aus, wie der UNO in einem Jahr zur Verfügung steht - alle Hilfsprojekte inbegriffen. Ist so Frieden möglich? Ausgaben zeigen sehr deutlich, was wir als unsere Aufgaben verstehen. Der schlimmste und am weitesten verbreitete Terror ist der Hunger. Und die größte Bedrohung unserer Zukunft ist der Treibhauseffekt. Diese bedrängendsten aktuellen und zukünftigen Probleme werden zwar richtig analysiert, aber politisch nicht ausreichend angepackt. Die heutige Politik ist entschieden zu wenig problemlösungsorientiert. Die weltweit herrschende Politik betreibt Symptombekämpfung - aber die Ursachen des Terrorismus werden verdrängt, vergessen oder vernachlässigt. Der Weltklimawandel ist der Ernstfall der Weltinnenpolitik. Er ist längst eingetreten. Aber noch sind die Kräfte der Zerstörung vielfach stärker als die Kräfte des Aufbaus. Gegenüber dem Treibhauseffekt betreiben wir lediglich Symptombekämpfung. Wenn wir nicht Selbstmord begehen wollen, müssen wir umsteuern. Die Bombardierung Afghanistans war die Rache für den 11. September. Erst wenn wir die 3000 Toten in New York nicht mehr verrechnen mit den 5000 Toten der Racheakte, sondern sie addieren, sind wir auf einem neuen Weg. Jeder Mensch zählt gleich viel - ob in Afghanistan oder in den USA. So hat es die indische Schriftstellerin Arundhati Roy schon in den ersten Wochen nach dem 11. September deutlich gesagt. Klimakatastrophe, Bürgerkriege, Ressourcenkriege, Armut und Verleumdung sind Herausforderungen für eine Weltinnenpolitik, die rasch beginnen muss. Dann erst können wir damit anfangen, die Ursachen des Terrorismus zu überwinden. Die jetzt weltweit bei Regierenden so beliebt gewordene Remilitarisierung der Politik bis hin zur Kriegführung bleibt vergebliche Symptombekämpfung, solange die Ursachen der Probleme übersehen und verdrängt werden. Der 11. September war wahrscheinlich nur ein Vorspiel des Schreckens, wenn es uns nicht gelingt, einen Frieden durch Gerechtigkeit und einen Frieden mit der Natur zu schaffen. Die Lösungen der Probleme schaffen wir, wenn viele Menschen es wollen. Der bisherige Reichtum des Westens ist abhängig von seiner Verfügungsgewalt über die Ressourcen. In fünf bis zehn Jahren werden wir aber schon mehr als die Hälfte aller Erdölvorkommen verbraucht haben. Der Weltenergierat prognostiziert: - Das Erdöl reicht noch etwa 40 Jahre, - Das Erdgas noch etwa 50 Jahre, - Uran zum Betreiben von AKWs noch 60 Jahre und - Kohle noch etwa 100-120 Jahre. Und was dann? Wir verbrauchen heute an einem Tag so viel fossile Energie, wie die Natur in 500000 Tagen geschaffen hat. Aus der Sicht von Kindern handeln wir absolut gewissenlos. Wir Heutigen sind die erste Generation, die ihren Brutinstinkt verloren hat. Wir sind zu einer Generation der Endverbraucher verkommen. Der Kampf gegen den Terrorismus ist auch ein Kampf um die Welt-Energieherrschaft. Wir führten und führen Kriege um Öl. Beispiele: - der Krieg am Golf 1991, - der Krieg in Afghanistan 2001/2002, - der Tschetschenien-Krieg, - Kriege in Afrika und künftige Kriege in Zentralasien und am Kaspischen Meer, wo es noch die größten Reserven an Erdöl und Erdgas gibt. Die heutigen Kinder und Jugendlichen werden das Ende der Öl- und Gasreserven auf unserem Planeten erleben. Wir verbrauchen in Jahrzehnten, was die Natur in Jahrmillionen gescha ...

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