Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Lust und Realität, zwei Dinge, die im alltäglichen Leben des öfteren konfrontieren. Zwei Prinzipien; das eine geprägt vom Spaß, das andere von der Vernunft. Beides, so scheint es, kann nicht völlig erfüllt werden. Will man die augenblickliche Befriedigung jeglicher Lusttriebe, die augenblickliche Erfüllung seiner zum Teil unbewussten Wünsche, so wird dies auf Dauer zum Ende des zivilisatorischen Sein führen. Kurz, zum Ende jeglichen menschlichen Lebens.
Doch bedeutet dies im Umkehrschluss, dass unser Trieb nach Lust und Freude verdrängt und abgestumpft ist? Dominiert uns der Realitätssinn in dem Sinne, dass er alles dem Machbaren unterordnet bzw. dem, was die Vernunft und das Bewusstsein als sinnvoll oder lebenserhaltend einstufen?
Diese Fragen sollen in der folgenden Analyse vor allen Dingen anhand von Aussagen Herbert Marcuses untersucht werden, der sich in seiner Arbeit Triebstruktur und Gesellschaft mit diesem Thema auseinandersetzt. Ferner sind mehrere Schriften von Sigmund Freud, auf den sich Marcuse auch oftmals beruft, von großer Wichtigkeit für diese Analyse. Freud war es auch, der die Begriffe Lustprinzip und Realitätsprinzip erstmalig verwendete.
Dabei werden eingangs die Merkmale und Eigenschaften der beiden Prinzipien separat voneinander dargestellt. Danach folgt eine Analyse bezüglich der Veränderungen von Lust- und Realitätsprinzip. Hier liegt der Schwerpunkt zunächst auf der ontogenetischen Ebene, also auf dem Individuum selbst (vgl. Kapitel 3.1). Von Interesse ist vor allem, ob ein Trieb dominiert und wenn ja welcher. Ferner soll untersucht werden, ob sich der Einfluss der beiden Triebe im Laufe der Entwicklung des Individuums ändert, also der eine Trieb im Laufe der Zeit an Einfluss gewinnt, während der andere schwächer wird. Die gleichen Fragen sollen anschließend auf phylogenetischer Ebene diskutiert werden (Kapitel 3.2).
Anknüpfend an diese Fragestellungen wird im vierten Kapitel überprüft, ob der eine Trieb den anderen gänzlich verdrängt oder ob eine Ergänzung der beiden Prinzipien stattfindet. Während im dritten Kapitel der Schwerpunkt auf der Darstellung der Triebe liegt, ist nun das Augenmerk auf die Fragestellung Kombination oder Konkurrenz? gerichtet.
Abschließend sollen die Theorien auf die Gesellschaft und unsere Kultur übertragen werden. Was bedeuten die gewonnen Ergebnisse? Ist der derzeitige Zustand ein endgültiger? Wie beeinflussen die beiden Prinzipien unser alltägliches kulturelles Leben?
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