Beschreibung
"Als ich herkam", sagt Florens, die Erzählerin dieses Romans, "war ich, nach meinen Zähnen zu urteilen, sieben oder acht. Seither haben wir achtmal Pflaumenmarmelade gekocht. Also muss ich sechzehn sein." Milton, Delaware, 1682: Den Sklavenhandel gibt es noch nicht lange. Jacob Vaark, Farmer und Geldverleiher, nimmt Florens gegen seine Überzeugung von einem Pflanzer in Zahlung für eine nicht einbringbare Schuld. Doch bald stirbt er an den Blattern. Neben Florens bleiben drei Frauen zurück und bilden eine kuriose Familie: Rebekka, Jacobs in England gekaufte Frau, nur nominell die Gutsherrin; Lina, ihre indianische Dienerin und heimliche Drahtzieherin; und das kranke Waisenkind Sorrow, das ein Schiffbruch dorthin verschlagen hat. Zusammen kämpfen sie gegen die Rückkehr der Wildnis auf die Farm. Alle vier haben ihre eigene Geschichte, und alle werden verfolgt von den Geistern ihrer Vergangenheit...Verschiedene Formen von Abhängigkeit und Unterdrückung, aber auch von Liebe und gesellschaftlichem Zusammenhalt werden hier in einer Sprache beleuchtet, die reine Poesie ist. Und über allem glänzt das Erbarmen der Autorin mit den Menschen in diesem großen Roman, der von der US-Kritik neben ihren Welterfolg "Menschenkind" gestellt wurde.
Autorenportrait
Toni Morrison wurde 1931 in Lorain, Ohio, geboren. Sie studierte an der renommierten Cornell University Anglistik und hatte an der Princeton University eine Professur für afroamerikanische Literatur inne. Zu ihren bedeutendsten Werken zählen «Sehr blaue Augen», «Solomons Lied», «Beloved», «Jazz» und ihr essayistisches Schaffen. Sie war Mitglied des National Council on the Arts und der American Academy of Arts and Letters. Ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen, u. a. mit dem National Book Critics' Circle Award und dem American-Academy-and-Institute-of-Arts-and-Letters Award für Erzählliteratur. 1993 erhielt sie den Nobelpreis für Literatur, und 2012 zeichnete Barack Obama sie mit der Presidential Medal of Freedom aus. Toni Morrison starb am 5. August 2019.Thomas Piltz, geboren 1949 in München, ist freier Fotograf und Übersetzer. Er übertrug unter anderem Werke von Thomas Pynchon, Jonathan Franzen und John Updike ins Deutsche. Ausgezeichnet mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis.
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