Beschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,9, Ruhr-Universität Bochum (Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Väter sind in den meisten Hollywoodproduktionen als mehr oder weniger handlungs-tragende Figuren präsent. Kaum ein Film, in dem nicht einer der Protagonisten wenigstens für kurze Momente in die Rolle des Vaters schlüpft, mit dem eigenen Vater in Kontakt tritt oder mit Dritten über den abwesenden Vater redet.Lars-Oliver-Beier meinte, in Hollywoodproduktionen des Jahres 2005 eine auffällige Zunahme an Filmen zu beobachten, die ein Familiensujet in den Mittelpunkt der Handlung stellten.Und in der Tat fällt auf, dass in den ersten Jahren dieses Jahrzehnts viele US-amerikanische Produktionen die Familie im Allgemeinen und Vaterschaft im Speziellen in das Zentrum ihres Erzählens rücken. Dabei handeln diese Filme sowohl von dysfunktionalen als auch von funktionierenden Familien, sie erzählen von Elternschaft in einem Mittel-/Oberschichtsetting, behandeln Familienverhältnisse in durchaus prekären sozialen Umständen und entwerfen dabei ein so vielschichtiges Bild von Familie, Männlichkeit und Vatersein, wie vielleicht noch nie zuvor in der Filmgeschichte. Allerdings wird Homogenität in der Darstellung von gesellschaftlichen Zuständen erst im Nachhinein in eine Filmepoche oder Dekade hineingelesen. So erscheinen uns die 50er und 80er als Zeiten im Schaffen Hollywoods, die, sich an konservativen Werten orientierend, eher den starken Mann und Vater in den Mittelpunkt rückte, während die späten 60er und 70er Jahre als Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs, der Revolte gegen überkommene Denkstrukturen und Verhaltensmuster gelesen werden können, die vor allem mit dem Bild des Familienpatriarchen abrechneten. Während die Mütter und der ganze Themenkomplex Mutterschaft sowohl in der Soziologie als auch in den Kultur- und Filmwissenschaften im Rahmen feministischer Studien schon früh diskutiert wurde, blieb die Figur des Vaters lange Zeit unerforscht. Über die Gründe für geringe Beachtung dieser Thematik möchte ich an dieser Stelle nicht spekulieren. Vielmehr ist es interessant zu beobachten, dass gerade in den letzten zehn Jahren viele Filme entstanden sind, die das Thema Vaterschaft und die Achse Vater/Sohn bzw. Vater/Tochter auf der Erzählebene in den Fokus rücken.
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