Beschreibung
Ende der fünfziger Jahre: Die neunjährige Lilly schildert ihr Leben in einem Dorf auf dem Berg Napf. Inmitten von Armut und harten, bäuerischen Sitten wehrt sie sich mit allen Mitteln gegen die Ungerechtigkeit in der Familie und die Zumutungen der Erwachsenenwelt. Dabei trifft die kindlich-magische Erlebniswelt auf die bigotte Moral einer Gemeinschaft, die von der örtlichen Kirche ebenso geprägt ist wie von den überlieferten schauerlichen Sagen.Alice Schmid, inzwischen eine bekannte Schweizer Autorin und Filmemacherin, ist ein wuchtiger Erstling mit viel Liebe zum Detail gelungen, anrührend, beklemmend und von großer Glaubwürdigkeit. Eine tief berührende und wahrhaftige Geschichte, deren Witz und Feinfühligkeit lange nachklingen.
Produktsicherheitsverordnung
Hersteller:
Atlantis Verlag in der Kampa Verlag AG
info@kampaverlag.ch
Hegibachstrasse 2
CH 8032 Zürich
Importeur:
Schöffling & Co. Verlagsbuchhandlung GmbH
info@schoeffling.de
Kaiserstraße 79
DE 60329 Frankfurt am Main
Autorenportrait
Alice Schmid, 1951 in Luzern geboren, ist Filmemacherin und Autorin. Nach einem Sprachenstudium in Madrid und Perugia lernte sie an der New York Film Academy Drehbuchschreiben. Bekannt wurde sie mit ihrem Kinofilm Die Kinder vom Napf (2011); es folgten Das Mädchen vom Änziloch (2016) und Burning Memories (2021), für die sie mehrere Preise erhielt, u.a. einen Schweizer Filmpreis 2021. Auch ihr literarisches Debüt, Dreizehn ist meine Zahl (2011, 2025), sorgte für Aufsehen. Ihr zweiter Roman Die hängende Säge wurde mit dem Zentralschweizer Literaturpreis 2022 ausgezeichnet. Alice Schmid lebt im Entlebuch bei Luzern.
Leseprobe
Am Sonntagnachmittag treffen wir uns oben bei der Linde. Vreneli, ich, Ueli und Viertelabnüüni. Hier oben sitze ich gerne. Es riecht so süß, wenn der Wind in die Blätter geht. Wir glauben, was Fräulein Sidler uns sagt: Baumstämme haben heilende Kräfte und machen Wünsche wahr. Wirstellen uns mit dem Rücken an den Stamm und schwören: 'Was wir der Linde sagen, bleibt hier bei der Linde.' Wir legen uns auf den Rücken ins Gras, stemmen die Füße gegen den Stamm. Es knackt im Geäst, wenn wir unsere Wünsche sagen.