Beschreibung
"Die Welt ist reif für die nonkonformistischen Botschaften des oft als züchtig missdeuteten Moralisten: für den Vergleich der erlösungsbedürftigen Mängelwesen von John Updike oder Philip Roth mit ihren Vorläufern. Die Freizügigkeit von Hawthornes erotischen Fantasien erscheint heute vielleicht nicht mehr mutig, aber seine Polemik gegen die Schrecken der Mutterschaft und die Ödnis des Ehefrauendaseins sind... aktuell. Eine alte Geschichte von der Zukunft zu erzählen, darin besteht Hawthornes Kunst." Die Zeit "Ein Meisterwerk des Minimalismus. Hawthorne umkreist seine Figuren, schießt in ihre Herzen, legt ihre Seelen offen, fährt wieder heraus, redet mit ihnen, redet mit uns... Fein abgestuft ist das Licht, immer wenn's zu dunkel zu werden droht, trägt Hawthorne wie mit einer Grubenlampe Satire durch die Räume. Geradezu genial geschnitten sind die Kapitel. Atemberaubende Sequenzen begeben sich... Lebensweisheit, -erfahrung steckt in jeder Seite." Die Welt "Hawthorne verwandelt das religiöse Schema der Erbsünde in ein psychologisches Drama unbewältigter Schuld, die sich als Trauma von Generation zu Generation fortzeugt. Hawthorne gehört zu den Pionieren des psychologischen Romans. Seinen Ruhm verdankt er seiner Rolle als Gründervater der amerikanischen Literatur." Süddeutsche Zeitung
Autorenportrait
Nathaniel Hawthorne (1804-1864) wurde als Spross einer alten puritanischen Familie in Salem, Massachusetts geboren. Sein Vater starb, als er vier Jahre alt war. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst als Journalist, später im Zollamt von Boston. Seinen ersten Roman veröffentlichte er 1828. 1841 schloss er sich den Transzendentalisten an, einer Gruppierung um Henry D. Thoreau und Ralph Waldo Emerson, die eine naturverbundene, antimaterialistische Gesllschaftsordnung anstrebte. Er lebte vorübergehend in der sozialutopischen Brook-Farm-Kommune, beendete das Experiment jedoch nach einem halben Jahr. 1853 wurde er amerikanischer Konsul in Liverpool und lebte bis 1860 mit seiner Familie in Europa.