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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783751800921
Sprache: Deutsch
Umfang: 202 S.
Format (T/L/B): 2 x 20.5 x 12.8 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Ein Krieg geht zu Ende. Irgendwann. Irgendwo. Menschen irren durchs Land. Vertrieben aus Häusern, Dörfern, Lagern. Wie der siebzehnjährige Junge, dessen Schulterblätter wie Flügelstummel aus dem Rücken stehen. Er hat es geschafft zu entkommen. Dem Todesmarsch, dem Örtchen Welcherweg und auch der jungen Aneska, die ihn anstelle ihres im Krieg verschollenen Ehemanns bei sich behalten wollte. Nun folgt er seinem inneren Kompass in Richtung Nord, wo er einmal zu Hause war. Unterwegs begegnet er einem anderen Jungen, auch er mit einer tief eingegrabenen Geschichte, deren Geheimnis er unter der zerschlissenen Kleidung trägt. Ohne Hoffnung und ohne Ziel schließt er sich dem Erzähler an, und eine gewisse Zeit bewegen sie sich gemeinsam durch die von Schönheit und Zerstörung gleichermaßen bestimmte Landschaft. Merethe Lindstrøm erforscht in Nord, was mit gewöhnlichen Menschen unter extremen Bedingungen geschieht. Sie umkreist in diesem eindringlichen, unheimlichen Roman den Nullpunkt der Existenz, der in jeder Kriegs- und Fluchtsituation entsteht, wenn Nahrung, ein Zuhause, ein Bett fehlen, schlicht ein Ort, an den man gehört. Nord umfasst alle Kriege, in denen Gesellschaften und Strukturen zerstört wurden, und doch gelingt es Lindstrøm, auch von der Hoffnung zu erzählen und von der betörenden Schönheit der Natur in einem dunklen Universum.

Autorenportrait

Merethe Lindstrøm, 1963 in Bergen geboren, war Sängerin in einer Berliner Rockband, bevor 1983 ihr erster Band mit Erzählungen erschien. Sie wurde mit mehreren wichtigen Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Literaturpreis des Nordischen Rates für Tage in der Geschichte der Stille.

Schlagzeile

'Nord ist eine Dystopie, so düster wie Cormac McCarthys postapokalyptischer Roman Die Straße und sprachlich ebenso satt. Lindstrøm überzeugt mit einem zarten Ton in der poetischen und prägnanten Sprache und mit der Fähigkeit, die Schrecken des Kriegs in einer fast gotischen Schönheit und einer Universalität erscheinen zu lassen, die einen vollends erschüttert.' - Anne Schäfer, TARA

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