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Hegels 'Logik' lesen

Ein Selbstversuch

Erschienen am 29.10.2020
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783751803021
Sprache: Deutsch
Umfang: 250 S.
Format (T/L/B): 2.7 x 22 x 14.7 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die Wissenschaft der Logik, laut Brecht 'eines der größten humoristischen Werke der Weltliteratur', ist das dunkle Herz des Hegel'schen Systems. Während Hegel seit einiger Zeit mit seiner Rechtsphilosophie oder auch der Phänomenologie in die intellektuelle Debatte der Gegenwart zurückgekehrt ist, bleibt seine Logik ein ungelesenes Hauptwerk der Philosophiegeschichte. So wartet dieses schwer zu durchdringende, kolossale Werk in unseren Tagen immer noch auf eine öffnende Neulektüre jenseits der Fachwelt. Patrick Eiden-Offe hat sich dem Exerzitium unterworfen, die Logik jeden Morgen eine Stunde zu studieren, konsequent von Anfang bis Ende. Er hat mit und in dem Buch überraschende und berührende Erfahrungen gemacht, die bei der bloßen Aneignung durch die Sekundärliteratur entgehen. Dabei hat er einen Hegel entdeckt, dessen radikales Denken zu einer ganz eigenen, hermetischen Sprache drängt, die allenfalls noch mit der Hölderlins vergleich bar ist; einen Hegel, der der Sache selbst 'auf den Grund gehen' will und dann bloß noch protokollieren kann, wie sie 'zugrunde geht'. Und einen Hegel, dessen Philosophie Züge eines abgründigen Humors trägt. Das Lesen der Logik wird zu einem Selbstversuch, ebenso wie das Schreiben darüber. Am Ende erscheint Die Wissenschaft der Logik selbst als ein Essay, dem als Trostbuch der modernen Seele für unsere Tage unbedingte Aktualität zukommt.

Autorenportrait

Patrick Eiden-Offe, 1971 geboren, ist Literatur- und Kulturwissenschaftler. Er hat neuere deutsche Literatur, Philosophie, Musikwissenschaft und Kunstgeschichte in Tübingen und Hamburg studiert. 2008 wurde er an der Universität Konstanz mit einer Arbeit über Reichsfantasien im poetischen und politischen Werk Hermann Brochs promoviert (Das Reich der Demokratie. Hermann Brochs »Der Tod des Vergil«, Paderborn 2011). 2008 bis 2011 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Exzellenzcluster Kulturelle Grundlagen von Integration an der Universität Konstanz, 2011 bis 2017 lehrte er an der Universität Duisburg-Essen. Seine Spezialgebiete sind die Verflechtungen von Literatur, Ökonomie und Politik, Robert Walser, das Verhältnis von Literatur und Ethnologie und die Romantik. Seit 2017 untersucht er am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) in Berlin die Theoriebildung des jungen Georg Lukács.