Beschreibung
«Denken mit dem Ohr» Wie man wird, was man hört: Dem Hören, seiner psychologischen Wirkung, aber auch dem, was es im Menschen an Potenzialen freisetzt - bis hin zu literarischen Verwandlungen des Gehörten -, schenkt die Ästhetik nur allzu selten Gehör. Die Essays von Rüdiger Görner bezeugen, dass es ein auditiv grundiertes Denken gibt, das auf Behutsamkeit setzt. Es wehrt sich gegen die gängige Praxis, mit formelhaftem Vokabular das Klangliche zu vergewaltigen und lotet aus, wie zart besaitet Sprache sein kann, um die große Musiktradition weiter auf uns wirken zu lassen und produktiv zu verarbeiten. So wehrlos wir gegen aurale Weltwahrnehmung sind - das Ohr kann sich nicht verschließen -, dieses Hören-Müssen gehört zum Wesensbestand ästhetischer Erfahrung. Wie sie sich literarisiert hat, gerade auch im Blick auf einzelne Komponisten, stellen diese Versuche ins Echolot der Zeiten. Inhalt Literatenmusik Mozart Miniaturen Poetische Tonwelten und Klangkreise
Autorenportrait
Der Autor: Rüdiger Görner lebt seit 1981 als Literaturwissenschaftler, Kritiker und Schriftsteller in London. Er studierte in Tübingen und London Germanistik, Geschichte, Philosophie und Anglistik, lehrte an den Universitäten Surrey und Aston in Birmingham, bevor er 1999 Direktor des Institute of Germanic Studies der University of London wurde. Seit 2004 lehrt er am Queen Mary, University of London und leitet als Gründungsdirektor seit 2006 das Centre for Anglo-German Cultural Relations. Rüdiger Görner hatte Gastprofessuren in Tokyo, Heidelberg, Mainz, Hannover, Köln und Salzburg inne und ist Verfasser von über fünfzehn literaturwissenschaftlichen Monografien. Zu seinen musikorientierten Veröffentlichungen gehören Mozarts Wagnis (1991), Literarische Betrachtungen zur Musik (2002) sowie Auswahleditionen von Komponistenbriefen (Beethoven, Schubert, Schumann, Brahms und Richard Strauss).