Beschreibung
Wir hatten keinen leichten Start ins Leben. Die schrecklichen und entbehrungsreichen Kriegs- und Nachkriegsjahre prägten unsere Kindheit. Die Kasseler Innenstadt lag nach dem großen Luftangriff im Oktober 1943 endgültig in Schutt und Asche. Dennoch konnten wir zwischen Trümmerbeseitigung und Wiederaufbau in einfachen Verhältnissen halbwegs unbeschwert aufwachsen. Nach Kriegsende herrschten Hunger und Kälte, der Schwarzhandel blühte und wir fuhren zu Hamsterkäufen aufs Land. Langsam ging es bergauf. Wir besuchten wieder regelmäßig die Schule und spielten unseren Lehrern Streiche. Später gingen wir zum KSV ins Auestadion, zur "Buga" und zur documenta. Und als wir dann den Führerschein in den Händen hielten, merkten wir, dass wir erwachsen geworden waren.
Autorenportrait
Jürgen Nolte, am 6. Dezember 1936 in Fulda in der Rhön geboren, hat im Zweiten Weltkrieg als Kind die Schrecken der Flucht aus dem Osten miterlebt. 1960 nahm Jürgen Nolte ein Volontariat bei der Kasseler Post auf und wurde Redakteur in der Politik-Redaktion. 1965 wechselte er in die damalige Bundeshauptstadt Bonn und arbeitete dort für ein Pressebüro als Parlamentskorrespondent. 1972 zog es den bekennenden Nordhessen zurück nach Kassel: Er trat in die politische Redaktion der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen ein und war zuletzt Ressortchef bis zu seinem Ruhestand Ende 2000. Für den Wartberg Verlag ist Jürgen Nolte seit 2004 als Autor tätig.