Beschreibung
Wie wenige andere Autoren hat Claude Simon die welthistorische Situation der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts eingefangen, und seine bewegte Biografie hat in all seinen Werken ihre Spuren hinterlassen - vielleicht am nachhaltigsten in "Die Straße in Flandern". In diesem vor nahezu fünfzig Jahren erschienenen Roman wird in unvergesslichen und berührenden Szenen von schmerzhafter Eindringlichkeit der Krieg zum zentralen Thema. Es ist die traumatische Lebenserfahrung, die sich von nun an wie ein roter Faden durch das literarische Werk von Claude Simon zieht: einer von zwei Überlebenden seines Dragonerregiments zu sein, das die französischen Offiziere 1939 den deutschen Panzern entgegenführten. In seinem wegweisenden Roman wird die Wirklichkeit "zerfetzt" - am Ende steht nicht nur eine rätselhafte und hintergründige, sondern eine zertrümmerte Welt. Ein berühmtes, vergriffenes Buch: neu übersetzt von Eva Moldenhauer.
Autorenportrait
Claude Simon wurde 1913 auf Madagaskar geboren, lebte in Paris und im südfranzösischen Roussillon. Er wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem "Prix de l'Express" (für "Die Straße in Flandern"), dem "Prix Médicis" (für "Geschichte") und dem "Grand-croix de l'ordre national du Mérite". 1985 erhielt er den Literaturnobelpreis. Claude Simon starb 2005 in Paris. Veröffentlichungen (Auswahl) Le vent (1957), dt. Der Wind (DuMont 2001) L'herbe (1958), dt. Das Gras (DuMont 2005) La route des Flandres (1960), dt. Die Straße in Flandern (DuMont 2003) Le palace (1962), dt. Der Palast (DuMont 2006) Histoire (1967), dt. Geschichte (DuMont 1999) La bataille de Pharsale (1969), dt. Die Schlacht bei Pharsalos (1972) Les corps conducteurs (1971), dt. Die Leitkörper (1974) Triptyque (1973), dt. Triptychon (1986) Leçon des choses (1975), dt. Anschauungsunterricht (1986) Les Géorgiques (1981) dt. Georgica (1992) La chevelure de Bérenice (1983), dt. Das Haar der Berenike (DuMont 2006) L'acacia (1989), dt. Die Akazie (1989) Le jardin de plantes (1997), dt. Jardin des Plantes (DuMont 1998) Le Tramway (2001), dt. Die Trambahn (DuMont 2002) Eva Moldenhauer wurde 1934 in Frankfurt am Main geboren, wo sie heute noch lebt. Neben dem Werk von Claude Simon übersetzte sie aus dem Französischen u. a. Claude Lévi-Strauss, Jean-Paul Sartre, Agota Kristof, Jorge Semprun, Julien Green und Emanuel Lévinas.