Beschreibung
Der vorliegende Band unterstreicht und erläutert die zentrale Bedeutung, die nach neueren Erkenntnissen der kognitiven Psychologie, Semantik und Sprachdidaktik der Wortschatzarbeit im muttersprachlichen Deutschunterricht zukommt: Ohne einen quantitativ und qualitativ ausreichenden Verstehens- und Ausdruckswortschatz ist keine befriedigende Sprachkompetenz von Schülerinnen und Schülern zu erreichen, also weder ein gelingendes Textverstehen beim Lesen noch ein sach- und situationsangemessener Ausdruck beim Sprechen und Schreiben. Wortschatzarbeit im muttersprachlichen Unterricht muss deshalb - in Zukunft mehr noch als in der Vergangenheit - vom ersten bis zum letzten Schuljahr zentraler Bestandteil der Sprachreflexion und sich anschließender sprachlicher Übungen sein. Dabei rücken die semantischen Strukturen des mentalen Lexikons in das Blickfeld, werden die Beziehungen der zu einem Netzwerk verknüpften Wörter und Wendungen erhellt und bewusstgemacht. Das führt zu sprachlicher Sensibilisierung und lenkt beim Lesen und Schreiben die Aufmerksamkeit auf die Wortwahl, begünstigt so die wichtige "beiläufige" Wortschatzerweiterung und Wortschatzvertiefung beim Lesen, ermöglicht beim Sprechen und Schreiben überhaupt erst die Auswahl unter mehreren Ausdrucksmöglichkeiten. Die Beiträge des Bandes klären die empirischen und konzeptionellen Grundlagen, den fachdidaktischen Stellenwert, die Ziele und Methoden einer auf wissenschaftlicher Erkenntnis aufbauenden Wortschatzarbeit, sichten kritisch vorliegende Vorschläge und Materialien und stellen abschließend eine Reihe exemplarischer, anregender Unterrichtsmodelle vor.
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