Beschreibung
Wie kann Geschichte nach der Postmoderne erzählt werden? Geschichte ist eine Konstruktion - Geschichte muss erzählt werden. Inzwischen gehören die Kritik an Meistererzählungen und die Auflösung allgemeinverbindlicher Deutungen zum wissenschaftlichen Standard; umso mehr drängt sich die Frage auf, wie Geschichte in Zukunft geschrieben und vermittelt werden kann. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes halten am Dekonstruieren fest und stellen sich doch der Herausforderung, weiter zu erzählen. In Form kurzer Essays widmen sie sich den Möglichkeiten des historischen Darstellens, das sie anhand von ausgewählten Kontroversen und unterschiedlichen Miniaturen konkretisieren. Die Essays befassen sich mit folgenden Fragen: Wie werden Räume, Zeiten und Epochen konstruiert, und mit welchen Mitteln können sie neu vermessen werden? Wie fließen Erinnerungen in Darstellungen ein und wie lassen sie sich historisieren? Auf welche Weise werden historische Ereignisse wahrgenommen, und wie wird Geschichte visualisiert? Welche Alternativen können zu bestehenden Geschichtserzählungen entwickelt werden? Wie werden die Praktiken der Wissenschaft und die Herstellung von historischem Wissen reflektiert?
Autorenportrait
Jürgen Heyde, geb. 1965, ist Referent des Direktors und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas in Leipzig sowie Privatdozent an der Universität Halle. Karsten Holste, geb. 1973, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte an der Universität Halle. Dietlind Hüchtker, geb. 1962, ist seit 2003 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektleiterin am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) an der Universität Leipzig und seit 2009 im Projekt 'Religionsfrieden' tätig. Sie lehrt als Privatdozentin an der Universität Halle. Yvonne Kleinmann, geb. 1970, ist Professorin für Osteuropäische Geschichte an der Universität Halle und Direktorin des Aleksander-Brückner-Zentrums für Polenstudien. Veröffentlichungen u.a.: Kommunikation durch symbolische Akte. Religiöse Heterogenität und politische Herrschaft in Polen-Litauen (Hg., 2010). Katrin Steffen, geb. 1967, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Nordost-Institut Lüneburg an der Universität Hamburg (IKGN e.V.).