Beschreibung
'Verallgemeinernde und zeitlose Diskurse zur Ethik der Bilder sind nutzlos, wenn sie zu der Vorstellung fuhren, daß nach einem absoluten Kriterium 'alles gesehen' und 'alles erwogen' worden ist.' Wie uberlebt man das Überleben? Georges Didi-Hubermans Essays umkreisen die Orte der Shoah und ruhren an das Trauma der Moderne. Sie schreiten die Grenzen des Sag- und Vorstellbaren ab und fragen nach den Möglichkeiten der Erinnerung. Wo die wissenschaftlich-analytische Aufbereitung der Fakten Gefahr läuft, das Erleben der Opfer und die Ereignisse selbst zum Verschwinden zu bringen, formt der Kunstler Zeit-Räume, die zuvor undenkbar und unmöglich waren. Einer Musealisierung der Orte der Shoah stellt Sehen versuchen am Beispiel von Imre Kertész, Claude Lanzmann und Miroslaw Balka die literarische und ästhetische Überlieferung entgegen, deren lebendiges Gedächtnis eine hartnäckige Zumutung bleibt.
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