Beschreibung
'Manette Salomon' ist ein Künstlerroman, der die Karrieren von fünf Malern im Paris in der Mitte des 19. Jahrhunderts verfolgt. Anatole und Coriolis buhlen mit nicht nur künstlerischen Mitteln um Anerkennung, werben in den Salons für sich und ihre Werke und eilen im Wettbewerb um die öffentliche Aufmerksamkeit virtuos durch Stile, Schulen und Genres, bis sich ihr Künstlerwettstreit mit der Rivalität um eine Frau verbindet. Der Auftritt von Manette Salomon, der modellsitzenden Muse von Coriolis, macht den Roman zum 'Gruppenbild mit Dame', in dem die Präsenz der schönen Jüdin Manette den Malern den Blick auf ihre Kunst verstellt und schließlich alle künstlerischen Aspirationen beendet. Die Brüder Goncourt sind spätestens seit der Übertragung ihres 7000-seitigen Tagebuchs wieder dem breiten Publikum bekannt. Ihr bisher nicht ins Deutsche übersetzter Roman von 1867 führt die große Kunst der französischen Erzähler des 19. Jahrhunderts vor.
Autorenportrait
Edmond (1822-1896) und Jules (1830-1870) de Goncourt gehören zu den bedeutendsten Schriftstellern Frankreichs im 19. Jahrhundert. Manette Salomon steht in der Tradition der Künstlerromane zwischen Balzacs "Le Chef-d'oeuvre inconnu" und Emile Zolas "L'Oeuvre". Neben ihrem in der deutschen Ausgabe elf Bände umfassenden Tagebüchern und dem Roman Germinie Lacerteux haben sie maßgebliche Werke zur Kunst- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts verfasst. Mit ihrem Vermögen haben sie testamentarisch die Gründung der Académie Goncourt veranlasst und den gleichnamigen Preis gestiftet. Der Prix Goncourt ist bis heute die bedeutendste literarische Auszeichnung Frankreichs.