Beschreibung
Die Menschheitsgeschichte wird durchzogen von den Realitäten des Hasses, des Totschlags, des Mordens, der Fehden und der Kriege, der Unterdrückung und der Ausbeutung. ,Das Böse' und die ,Bösen' sind Wirklichkeiten, die man nicht herabstufen kann zu gelegentlichen bedauerlichen Störungen des historischen Prozesses. Bislang haben alle Appelle an die Moral und Vernunft oder Entwürfe für eine gewaltfreie Welt wenig eingebracht. Der innerstaatliche und zwischenstaatliche Frieden sind immer der bedrohte Frieden geblieben. In Tausenden von Jahren hat man in Religionen und Philosophien nach den Urgründen ,des Bösen' gefragt. Die hebräische Bibel und das Neue Testament haben sich fundamental mit den Phänomenen der immer wieder auf der realgeschichtlichen Ebene aufbrechenden Dämonien auseinandergesetzt. Die neuzeitliche Theologie und Philosophie haben einen anthropologischen und ethischen Dauerdiskurs entwickelt, um den Mächten der Zerstörung Widerstand zu leisten. Politische Philosophien fragten nach Ordnungsstrukturen als Bollwerke gegen Unmenschlichkeit und Ungerechtigkeit. Aber auch Dichtung und Malerei haben ihre Beiträge zur Erkenntnisfindung und Beherrschung des ,Bösen' geleistet. Und der moderne Film hat mit seinen Mitteln versucht, sich mit dem wohl schwersten Thema der Allgegenwärtigkeit des ,Bösen' auseinanderzusetzen. Die Beiträge wollen helfen, unsere Reflexionsfähigkeit über das ,Gemächte der Welt' (Luther) zu vertiefen und uns wachsamer und aktiver zu machen in dem nie endenden Kampf um eine menschlichere Welt.
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Autorenportrait
Günter Brakelmann, Dr. theol., Jahrgang 1931, von 1972 bis 1996 Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum