Beschreibung
"Vorzeiten vermochte der Löwe zu fliegen. Das hört sich vermutlich höchst unglaubwürdig an, ist aber die pure Wahrheit. Und lässt sich im Übrigen leicht erklären."So beginnt eine der fünfunddreißig märchenhaften Geschichten der Nama, die Dietmar Beetz nach alten Quellen neu erzählt hat.Es geht in ihnen fantastisch zu, spannend, oft abenteuerlich, und auch der Spaß kommt zu seinem Recht. Zugleich vermitteln diese Märchen Einblick in die Gedankenwelt, in die Kultur und in den literarischen Reichtum eines der Völker von Namibia.INHALT:AM KRANKENLAGER DES LÖWENLÖWE UND SCHAKAL AUF JAGDDES LÖWEN ANTEILDER SCHLUMMERNDE LÖWEDAS FUSSKRANKE LÖWENPAARDER LÖWE UND DER SILBERSCHAKALDER LÖWE IM BAU DES SCHAKALSDER ÜBERLISTETE LÖWERÄUBER AM BAIWEGEIN DIEB AUF DER FARMWOLKENFLEISCHZWEI FREIERSÖHNE IHRER MÜTTEREIN FURCHTBARES UNTIERDAS SONDERBARE MAULDIE TAUBE UND DER REIHERDAS PERLHUHN UND DER SCHAKALDAS STACHELSCHWEIN UND DIE SCHLANGESCHAKAL UND STACHELSCHWEIN ALS FARMARBEITERDIE SCHILDKRÖTE UND DIE GIRAFFEDER WETTLAUF ZWISCHEN SCHILDKRÖTE UND STRAUSSDIE FLIEGE ALS FRAU DES ELEFANTENDER STEINBOCK UND SEIN WEIBDER WOLKE UND DES KUPFERS TOCHTERDER FLIEGENDE LÖWEDIE ZAUBERRASSELDER STEINBOCK UND DER LÖWEDER LÖWE UND DER STRAUSSDER LÖWE UND DER PAVIANDER SCHAKAL ALS SCHULDNER DES PAVIANSGOLD IM PFERDEMISTDER SCHIEDSSPRUCH DES PAVIANSAUF DEM RÜCKEN DIE SONNEZEBRASTREIFEN UND PAVIANSCHWIELENVOM URSPRUNG DES TODES
Autorenportrait
Dietmar BeetzGeb. 1939 in Neustadt am Rennsteig. Oberschulbesuch in IImenau; Medizinstudium in Leipzig und Erfurt. 1965/66 Schiffsarzt; Ausbildung zum Hautarzt und Spezialisierung für Betriebsmedizin;1973 als Arzt in Guinea-Bissau. Wohnt in Erfurt und arbeitet bis zur Stunde in seinem Beruf.Wissenschaftliche Publikationen und seit 1971 an die 60 Buchtitel in hoher Gesamtauflage.Einige Preise literarischer Art. Einspänner seit dem Austritt aus diversen Vereinen.
Leseprobe
DER FLIEGENDE LÖWEVorzeiten vermochte der Löwe zu fliegen. Das hört sich vermutlich höchst unglaubwürdig an, ist aber die pure Wahrheit. Und lässt sich im übrigen leicht erklären.Der Löwe hatte nämlich die Weißkrähe geheiratet, und die Weißkrähe, eine nahe Verwandte der Schwarzkrähe mit dem Unterschied, dass sie nicht schwarz, sondern weiß war - die Weißkrähe also hatte ihrem Gemahl und Gebieter ein Paar Flügel mit in die Ehe gebracht.Es waren prächtige Schwingen, gefertigt aus den Federn kräftiger Vögel und den Sehnen flinker Tiere, aber es hatte eine Bewandtnis mit ihnen: Band der Löwe sie an seinem Körper fest, um auf die Jagd zu fliegen, musste er vorher dafür gesorgt haben, dass während seiner Abwesenheit kein Knochen der vorigen Beute verschwand oder gar zerstört wurde.Eine merkwürdige Bedingung, gewiss. Vielleicht hatten jene Vögel oder jene Tiere, die Federn oder Sehnen für die Flügel hergaben, dieses Gebot an ihre Gaben geknüpft; vielleicht wollten sie auf die Art erreichen, dass niemand, selbst der mächtige Löwe nicht, ungefährdet umherfliegen und töten konnte.Denn das war die Kehrseite der seltsamen Mitgift: Zerstörte oder entwendete jemand einen Knochen der Beute, ein einziges winziges Knöchelchen nur, stürzte der Löwe augenblicklich ab.Selbstverständlich sorgte er dafür, dass die Knochen seiner jeweils letzten Beute, solange er auf Jagd war, streng bewacht wurden. Naheliegend, dass er seine Frau, die Weißkrähe, damit beauftragte, denn einem anderen Wächter traute er nicht über den Weg.Die Weißkrähe war aber - nun, nicht gerade die Gescheiteste. Nicht, dass sie ausnehmend dumm gewesen wäre! Sie hatte haargenau die Lebenskenntnis und den Verstand einer Krähe, welche weiß zur Welt gekommen und schon in der Eierschale verwöhnt worden ist.Der Löwe wusste das, und deshalb tat er, was er konnte, um ihr das Wächter-Amt zu erleichtern. Er nagte jeden Knochen und jedes Knöchelchen ab, bis sie blank waren, und legte sie dann so vor seinen Bau, dass sie ein vollständiges Skelett ergaben. Nun ließ sich mit einem Blick erfassen, ob alles heil war und dass nichts fehlte.So auch eines Tages, der sich von den Tagen zuvor in nichts unterschied.Bei seinem letzten Jagdausflug hatte der Löwe eine Gazelle erlegt. Die war inzwischen gefressen worden, gefressen bis auf die schlanken, zerbrechlichen Knochen, und dieses Gebein lag jetzt bleich und unversehrt vor dem Bau.Der Löwe hatte sich in der Frühe wieder in die Lüfte erhoben und vorher wie üblich gebrummt:"Pass gut auf! Wehe, es berührt jemand die Knochen!""Flieg nur!", hatte die Weißkrähe erwidert."Ich bin doch nicht blind, und mein Schnabel ist kräftig. Den Knochen kommt niemand zu nahe."Der Löwe breitete die Schwingen aus und flog davon.Die Weißkrähe plusterte sich auf wie ein Huhn und hockte sich neben das Gerippe.Die Sonne stieg und begann zu stechen.Als sie ihren Gipfel erreicht hatte und wie mit Nadeln herabstach, - plumps! - landete ein braungrünes Etwas vor dem Bau des Löwen.Die Weißkrähe erschrak, riss die Augen auf."Wer bist du?"Das braungrüne Etwas, ein Tier mit breiten Füßen, kam ein, zwei Schritte näher.
Inhalt
AM KRANKENLAGER DES LÖWENLÖWE UND SCHAKAL AUF JAGDDES LÖWEN ANTEILDER SCHLUMMERNDE LÖWEDAS FUSSKRANKE LÖWENPAARDER LÖWE UND DER SILBERSCHAKALDER LÖWE IM BAU DES SCHAKALSDER ÜBERLISTETE LÖWERÄUBER AM BAIWEGEIN DIEB AUF DER FARMWOLKENFLEISCHZWEI FREIERSÖHNE IHRER MÜTTEREIN FURCHTBARES UNTIERDAS SONDERBARE MAULDIE TAUBE UND DER REIHERDAS PERLHUHN UND DER SCHAKALDAS STACHELSCHWEIN UND DIE SCHLANGESCHAKAL UND STACHELSCHWEIN ALS FARMARBEITERDIE SCHILDKRÖTE UND DIE GIRAFFEDER WETTLAUF ZWISCHEN SCHILDKRÖTE UND STRAUSSDIE FLIEGE ALS FRAU DES ELEFANTENDER STEINBOCK UND SEIN WEIBDER WOLKE UND DES KUPFERS TOCHTERDER FLIEGENDE LÖWEDIE ZAUBERRASSELDER STEINBOCK UND DER LÖWEDER LÖWE UND DER STRAUSSDER LÖWE UND DER PAVIANDER SCHAKAL ALS SCHULDNER DES PAVIANSGOLD IM PFERDEMISTDER SCHIEDSSPRUCH DES PAVIANSAUF DEM RÜCKEN DIE SONNEZEBRASTREIFEN UND PAVIANSCHWIELENVOM URSPRUNG DES TODES
Informationen zu E-Books
„E-Book“ steht für digitales Buch. Um diese Art von Büchern lesen zu können wird entweder eine spezielle Software für Computer, Tablets und Smartphones oder ein E-Book Reader benötigt. Da viele verschiedene Formate (Dateien) für E-Books existieren, gilt es dabei, einiges zu beachten.
Von uns werden digitale Bücher in drei Formaten ausgeliefert. Die Formate sind EPUB mit DRM (Digital Rights Management), EPUB ohne DRM und PDF. Bei den Formaten PDF und EPUB ohne DRM müssen Sie lediglich prüfen, ob Ihr E-Book Reader kompatibel ist. Wenn ein Format mit DRM genutzt wird, besteht zusätzlich die Notwendigkeit, dass Sie einen kostenlosen Adobe® Digital Editions Account besitzen. Wenn Sie ein E-Book, das Adobe® Digital Editions benötigt herunterladen, erhalten Sie eine ASCM-Datei, die zu Digital Editions hinzugefügt und mit Ihrem Account verknüpft werden muss. Einige E-Book Reader (zum Beispiel PocketBook Touch) unterstützen auch das direkte Eingeben der Login-Daten des Adobe Accounts – somit können diese ASCM-Dateien direkt auf das betreffende Gerät kopiert werden.
Da E-Books nur für eine begrenzte Zeit – in der Regel 6 Monate – herunterladbar sind, sollten Sie stets eine Sicherheitskopie auf einem Dauerspeicher (Festplatte, USB-Stick oder CD) vorsehen. Auch ist die Menge der Downloads auf maximal 5 begrenzt.