Beschreibung
Auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch bei seiner ersten Gemeinde wird der junge Prediger Crockett Archer aus dem Zug entführt. Er kann es nicht glauben, als er den Grund dafür erfährt: Die Tochter seines Entführers wünscht sich nichts sehnlicher als einen Prediger zum Geburtstag - und er soll ihr Geschenk werden! Gut, dass Crockett kein Prediger wie jeder andere ist. Allein mit drei Brüdern auf einer Farm aufgewachsen, hat er gelernt zu überleben. Er wird sich auch aus dieser misslichen Lage befreien können. Doch ist das auch Gottes Plan für sein Leben? Oder haben Joannas Wunsch und ihre Gebete ihn genau dahin gebracht, wo er sein soll?
Karen Witemeyer liebt historische Romane mit Happy End-Garantie und einer überzeugenden christlichen Botschaft. Nach dem Studium der Psychologie begann sie selbst mit dem Schreiben. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in Texas.
Autorenportrait
Karen Witemeyer liebt historische Romane mit Happy End-Garantie und einer überzeugenden christlichen Botschaft. Nach dem Studium der Psychologie begann sie selbst mit dem Schreiben. Zusammen mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in Texas.
Leseprobe
1. KapitelBurleson County, Texas " 1885Crockett Archer streckte seine Beine in den Gang, als der Zug langsam aus der Caldwell Station hinausrollte. Nur noch ein kurzer Zwischenhalt in Somerville und dann würde er endlich in Brenham ankommen " dem Ort, wo er sein Lebenswerk beginnen sollte. Ein breites Grinsen trat auf sein Gesicht, während er über seine Zukunft nachsann.Hatte sich so Abraham gefühlt, als er nach Kanaan gereist war? Voller Vorfreude, die durch den gesamten Körper pulsierte? Glaubensgewissheit, die mit jedem Herzschlag durch den Körper strömte? Dieses ganz besondere Gefühl der Zufriedenheit, das sich nur einstellte, wenn man dem Ruf Gottes gehorchte?"Mama, der Mann lacht über deinen Hut." Ein kleiner Junge starrte Crockett über seinen Sitz hinweg an und zeigte anklagend mit dem Finger auf ihn.Seine Mutter schnaubte und tätschelte ihren Hut " als wäre er persönlich beleidigt worden. "Manche Menschen haben eben keine Manieren", murmelte sie und warf einen verletzten Blick über ihre Schulter, während sie versuchte, den Arm ihres Sohnes zu erwischen und ihn wieder auf seinen Platz zu ziehen."Ich wollte Ihren Hut nicht beleidigen, Ma"am." Crockett beugte sich vor, um sich zu entschuldigen, aber als er einen genaueren Blick auf die hutmacherische Gräueltat warf, musste er sich wirklich das Lachen verkneifen. Blaue Federn ragten an allen Ecken und Enden heraus, als hätte sich ein Pärchen Eichelhäher den Platz zum Brüten ausgesucht. Crockett versuchte, seine Belustigung zurückzudrängen, und zwang seine Gesichtszüge in eine ernste Miene. "Meine Gedanken waren anderswo, das versichere ich Ihnen.""Und warum haben Sie dann so breit gegrinst?" Die Stimme des Jungen klang angespannt.Und das war auch kein Wunder. Wenn das Schmuckstück vor ihm ein Hinweis darauf war, was die Frau sonst so trug, war der arme Kerl wahrscheinlich daran gewöhnt, die Ehre seiner Mutter zu verteidigen."Ich habe nur an all die wunderbaren Dinge gedacht, die mich am Ende meiner Reise erwarten, und das hat mich glücklich gemacht." Crockett zwinkerte dem Jungen zu. "Freust du dich auf das Ziel eurer Reise?"Der Junge zuckte mit den Schultern. "Nicht wirklich. Wir besuchen meine Großtante Ida." Er sah Crockett gequält an. "Sie riecht ganz komisch.""Andrew Michael Bailey! Wie kannst du nur so etwas sagen? Und dann auch noch zu einem Fremden!" Andrews Mutter zog ihn herum und Crockett ließ sich schnell zurück in seinen Sitz fallen, während die Frau ihrem Sohn eine geflüsterte Standpauke hielt.Immerhin schien sie durch die Äußerung ihres Sohnes die angebliche Beleidigung ihres Hutes vergessen zu haben. Crockett entschied, das als Segen zu werten. Wenn die alte Tante Ida in Brenham lebte, war es das Beste, wenn ihre Nichte gedanklich mit dem losen Mundwerk ihres Sohnes beschäftigt war und nicht mit der angeblichen Meinung des neuen Predigers über ihren Hut.Der neue Prediger. Crocketts Herz schwoll in seiner Brust an.Nach drei Jahren Ausbildung bei dem Pfarrer in Palestine, nahe der Ranch, auf der er aufgewachsen war, und Gastpredigten in jeder Gemeinde, die ihn auf die Kanzel gelassen hatte, hatte er endlich eine Vollzeitstelle angeboten bekommen.Nun gut, es gab noch einen zweiten Bewerber für die Stelle, aber Crockett wusste tief in seinem Inneren, dass seine Zeit gekommen war.Der Herr hatte ihn genau hierher geführt, und das seit seinem fünfzehnten Geburtstag. Damals hatte sein Bruder Travis ihm vorgeschlagen, die geistlichen Dienste für die Familie zu übernehmen. Zuerst war es einfach nur eine Aufgabe wie jede andere gewesen, aber dann war sie sehr schnell zu einer Berufung geworden. Da ihre Eltern früh gestorben waren und die vier Archerbrüder ein sehr isoliertes Leben geführt hatten, hatten sie einen Glauben gebraucht, der über ein Tischgebet vor dem Essen hinausging. Sie hatten einen Glauben benötigt, der jeden Teil ihres Lebens durchdrang. Crockett hatte die Aufgabe übernommen, sich um das Füttern der Seelen während das Kreischen anhielt."Was ist los, Mama?", rief Andrew seiner Mutter zu, die ihre Arme beschützend um ihren Sohn geschlungen hatte."Vielleicht liegt irgendwas auf den Schienen." Crockett erhob seine Stimme, damit er über das Chaos hinweg zu hören war. "Wenn der Zug steht, wird die Mannschaft es wegräumen und unsere Reise geht sofort weiter. Du brauchst keine Angst zu haben, kleiner Mann."Doch noch während er die Worte aussprach, machte sich ein Gefühl des Unbehagens in ihm breit. Eine Frau ein paar Reihen vor ihm stieß einen lauten Schrei aus und zeigte aus dem Fenster. Der Mann an ihrer Seite schob sie weg, um einen besseren Blick zu haben. Dann rief er ein Wort, dass allen Reisenden das Blut in den Adern gefrieren ließ. "Banditen!"Crocketts Hand fuhr automatisch an seine Hüfte, nur um dort ins Leere zu greifen. Er hatte seinen Revolver auf der Ranch gelassen. Über ein Jahrzehnt lang hatte er auf der Ranch gearbeitet und immer ein Gewehr oder einen Revolver griffbereit gehabt. Meistens beides. Und jetzt war er in diesen Raubüberfall hineingeraten, mit nichts anderem als seinem Verstand ausgerüstet, weil sein Mentor ihn davon überzeugt hatte, dass nur Wanderprediger bewaffnet reisten. Er hätte auf Travis hören sollen, der ihm geraten hatte, wenigstens eine Waffe in seine Gepäcktasche zu stecken. Dann hätte er jetzt nicht wehrlos hier gesessen. Aber er war zu sehr darauf bedacht gewesen, einen guten Eindruck zu machen.Doch Crockett war niemand, der tatenlos blieb, also sprang er trotzdem auf und kämpfte wankend gegen die Fliehkraft an, die der Zug beim Bremsen erzeugte. Er hangelte sich mit den Händen rechts und links an den Banklehnen entlang und schob sich so weit nach vorne, dass er einen guten Blick durch die Fenster erhaschen konnte. Er zählte vier Männer. Mit Waffen im Anschlag. Und vermummten Gesichtern. Ihre Pferde überbrückten die Distanz zum Zug in wenigen Sekunden."Gott, steh uns bei", betete Crockett leise.Als der Zug nur noch rollte, lenkten die Gesetzlosen ihre Pferde neben den Passagierwaggon. Ein Reiter ließ sich zurückfallen und verschwand aus Crocketts Sichtfeld. Die anderen drei kamen näher.Vom hinteren Eingang her erklang ein dumpfer Schlag. Der erste Mann war an Bord.Crockett lief zurück zu seinem Sitz.Im selben Moment, in dem die hintere Tür aufgetreten wurde, stürmten zwei der Männer durch die vordere herein."Alle halten ihre Hände so, dass ich sie sehen kann!" Der Anführer zog eine zweite Pistole aus seinem Holster. Mit einer Waffe in jeder Hand zielte er auf beide Seiten des Waggons und beobachtete vor allem die männlichen Reisenden, von denen die größte Gefahr ausging.Während er das tat, kam der Zug endlich zum Halten, was die Passagiere noch einmal durchschüttelte. Der Anführer wankte nicht einmal. Er stand so fest wie ein alter Seebär an Deck eines Schiffes.Panisches Gemurmel entstand unter den Reisenden und wurde immer lauter, bis eine Frau aufsprang."Ich muss hier raus. Lassen Sie mich gehen!"Die linke Waffe des Anführers beschrieb einen Bogen und richtete sich genau auf ihr Herz. "Beruhig lieber deine Frau, Mann." Seine stählernen Augen über dem Halstuch wurden schmal. "Ich will kein Blut vergießen, aber das kann sich ziemlich schnell ändern."Der Begleiter der Frau zog sie von hinten zurück auf ihren Platz. Sie wimmerte und verbarg ihr Gesicht an der Schulter des Mannes, sagte aber nichts mehr.Zufrieden wandte der Gesetzlose seine Aufmerksamkeit wieder den anderen Anwesenden zu. "Es gibt keinen Grund zur Aufregung, Leute. Sobald wir haben, was wir wollen, verschwinden wir wieder."Er trat einen Schritt in den Gang. Dann noch einen. Der Bandit, der mit ihm in den Zug gekommen war, blieb vorne beim Kohlenofen stehen.Crockett warf einen schnellen Blick nach hinten. Der dritte Kerl blockierte den Ausgang. Seine Waffe zitterte nicht. Crockett richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Anführer.Irgendwas an diesen Männern war seltsam. Nach dem zu urteilen, was Crockett bisher gehört und ge Mann in einem Anzug den Banditen eine wertvolle Golduhr e
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